Football Beim Derby bitte leise tröten

Remscheid · Football-Regionalliga: AFC Remscheid Amboss gastiert am Montag bei den Solingen Paladins.

 Gut gelaunt: Amboss-Rastamann Jeffrey Dubose soll der Paladins-Defense am Montag im Bergischen Derby einige Rätsel aufgeben.

Gut gelaunt: Amboss-Rastamann Jeffrey Dubose soll der Paladins-Defense am Montag im Bergischen Derby einige Rätsel aufgeben.

Foto: hertgen

Derbys zwischen Remscheider und Solinger Mannschaften hatten und haben stets ihren besonderen Reiz. Das ist bei den Footballern nicht anderes. Die Vereinsnamen und Ligen wechselten in den letzten Jahrzehnten häufig, aber der Anreiz blieb, den Nachbarn mit einer Niederlage aus dem Wochenende zu entlassen. Das ist auch am Pfingstmontag so, wenn die bergischen Football-Fans ins Walder Stadion pilgern werden, wo die gastgebenden Paladins um 17 Uhr den AFC Amboss empfangen.

Viele kuriose Geschichten ranken sich um die Nachbarschaftsduelle, denen jetzt eine weitere hinzugefügt wurde: Weil das Walder Stadion mitten in einem Wohngebiet liegt und sich zuletzt öfter mal Anwohner über Lärm von enthusiastischen Sport-Fans beklagt hatten, baten die Gastgeber Amboss-Coach Christian "Mücke" Müller darum, den Geräuschpegel der mitreisenden Amboss-Anhänger am Feiertag nicht zu sehr ansteigen zu lassen. Was Müller mit Erstaunen registrierte: "Ich kann unseren Zuschauern ja schlecht am Eingang die Tröte wegnehmen . . ."

Schon im Vorfeld der Partie wurde auf beiden Seiten reichlich Tamtam gemacht. Frank Richters aus der Defense Line des Aufsteigers aus Solingen sagte: "Mit einer der Gründe, warum ich noch eine Saison dranhänge, ist die Vorfreude aufs Derby. Nach über 20 Jahren will ich endlich mal wieder meine Remscheider Freunde ärgern und anschließend ein Bier mit ihnen trinken." Amboss-Boss Franco Finelli wird im Vereinsheft so zitiert: "Da ich selber früher gegen die Steelers oder die Hurricanes in den Kampf gezogen bin, weiß ich, welche Rolle Emotionen spielen und wie die Begegnung in beiden Städten in der Szene hochgepusht wird."

Doch bei allem freundschaftlichen Ehrgeiz dürfen gerade die Gäste den Blick auf die Tabelle nicht aus den Augen verlieren. Die weist den Amboss nämlich als punktloses Schlusslicht aus, während die Paladins schon in Aachen gewonnen haben und am letzten Wochenende gegen Troisdorf ein Remis holten. "Nach dem Spiel pflegen wir unsere Freundschaft, aber vorher müssen wir gewinnen", lässt Christian Müller keinen Zweifel an der Zielsetzung für Montag aufkommen.

Vor allem vor der Defense der Gastgeber - aktuell die beste der Liga - hat Müller Respekt, sagt aber auch: "Die machen einen guten Job, sind aber nicht unverwundbar." Erst recht nicht, da die Remscheider mit rund 50 Spielern anreisen können und darunter Rückkehrer wie US-Export Patrick Poetsch (Heimaturlaub), Christopher Rohloff oder Sebastian Marquard (beide zuletzt beruflich verhindert) sind. "Ich bin mir sicher, dass wir das Ding gewinnen können", sagt Müller, "danach schmeckt die Fanta mit den Solingern am Männerkarussell doppelt so gut."

(RP)
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