Rollhockey "Bergischer Löwe" brüllt in vier Sprachen

Remscheid · Rollhockey: Acht Teams nehmen heute und morgen am 19. internationalen Turnier der IGR teil.

Klappern gehört auch für Marcell Wienberg zum Handwerk. Der "Trainager" der IGR Remscheid, der seit dieser Saison die Posten des Coaches und des Sportlichen Leiters beim Rollhockey-Bundesligisten IGR Remscheid auf sich vereint, redet vor dem eigenen 19. internationalen Turnier an diesem Wochenende in Hackenberg jedenfalls nicht lange um den heißen Brei herum und fordert die Trophäe: "Wir wollen den Bergischen Löwen gewinnen."

Das ist eine ambitionierte Einschätzung, denn die sieben Mitbewerber (so viele Teams spielten noch nie um den "Löwen") sind nicht von Pappe. Da wäre zum Beispiel Titelverteidiger SCRA St. Omer, der die französische Elite-Liga als Vierter abschloss, dafür aber mit Toni Sero und seinen 30 Treffern den besten Torjäger des Oberhauses stellte. "Eine Wundertüte" ist für Wienberg der HC Palau de Plegamans, der zwar "nur" aus der Regionalliga kommt, die aber in Spanien einen ganz anderen Stellenwert hat als bei uns. Die bundesliga-erprobten Valkenswaardse RC (Niederlande), ERG Iserlohn und TuS Düsseldorf-Nord sowie die U 17-Nationalmannschaften aus Frankreich und Deutschland komplettieren gemeinsam mit der IGR das Teilnehmerfeld. Das Turnier beginnt am Samstag und Sonntag jeweils um neun Uhr, der Sieger sollte am Sonntag gegen 15 Uhr feststehen.

"Ich freue mich auf den ,Löwen', auch wenn die Vorarbeiten natürlich ziemlich stressig sind", sagt Wienberg, der auf einen kompletten IGR-Kader bauen kann und auch Talent Jan-Hendrik Kulessa aus der "Zweiten" eine Chance im Bundesliga-Kader gibt. Und eigentlich wünscht sich Wienberg: "Es wäre ein Traumfinale, wenn wir im Finale auf St. Omer treffen würden."

Derweil träumt Georg Feldhoff vor allem von einem reibungslosen Ablauf - und keinem Minus in der Kasse. "In der Organisation ist unser Verein ja erprobt, da sind alle auf den Beinen", sagt der IGR-Vorsitzende, der keinen Zweifel hegt, dass das Drumherum passen wird. Und die monetäre Seite bewertet er so: "Ich weiß, dass andere Vereine solche Wettbewerbe brauchen, um ihren Etat aufzustocken. Das ist bei uns anders. Wir sind zufrieden, wenn wir mit einer Nullnummer abschließen." Viel wichtiger sei der IGR, PR für den Sport und den Verein zu betreiben. "Das Turnier findet europaweite Beachtung. Das darf man nicht unterschätzen."

Besonders positiv findet Feldhoff, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt im Vorfeld "sehr angenehm" verlaufen sei. Die Unterbringung von drei Mannschaften (Valkenswaard, Palau, U 17-Nationalmannschaft) in der Halle IV "war kein Problem". Auch die Frage des Caterings (hinter der Halle) und die Konzession, am Samstag dort noch eine Weile gemeinsam mit Zuschauern und Sportlern feiern zu können, habe keine Hürde dargestellt.

Feldhoff freut sich übrigens auch auf das Abschiedsspiel, dass IGR-Spieler Marc Schinkowski am Samstagabend gegen 19 Uhr erhält. Dann tritt ein "Team Schinki" gegen die IGR an. "Er hat sich das als ehemalige Nationalspieler verdient", findet der Vorsitzende. Zwar verletzte sich Schinkowski nach seinem Wechsel aus Cronenberg zur IGR früh schwer und absolvierte nicht allzu viele Spieler für die Remscheider. "Aber er ist ein Teil der IGR-Familie, und das wollen wir honorieren."

(RP)
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