Zu sehen gab es im Wermelskirchener Eifgen nicht nur elf Treffer: Auch das bunte Rahmeprogramm, zu dem nicht nur der Auftritt einer großen Tanzformation zählte, sondern auch die "After show party" im Vereinsheim des SV 09/35, unterhielt die Besucher bestens. Walter Böse, der zusammen mit Bruchertseifer den fußballerischen Leckerbissen inszeniert hatte, war ebenfalls sehr zufrieden mit der Zuschauerzahl, hatte allerdings ausgemacht, dass das in etwa parallel stattfindende Bundesliga-Duell zwischen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen den Pohlhausenern "mindestens 150 Zuschauer kostete".

Deren Eintrittsgelder fehlen der TuRa nun beim Kampf um den Kunstrasen. "Wermelskirchen ist wohl das letzte Dorf, das gegen den Kunstrasen noch Widerstand leistet", spottete Dirk Hohlmann, als er mit dem Mikrofon in der Hand die Besucher im Eifgen über das ehrgeizige Projekt informierte. Danach blieb dem TuRa-Geschäftsführer nur noch die Aufgabe, die Tore der Borussen zu kommentieren. Die waren sehenswert - und teils kurios. Denn das sechste BVB-Tor besorgte TuRa-Keeper Bruchertseifer selbst, als er den Ball ins eigene Tor lenkte, nachdem er ihn zuvor mit der Brust angenommen hatte.

Den Torreigen eröffnete indes Michael Rummenigge nach einer Viertelstunde, der mit insgesamt drei Treffern einen erheblichen Beitrag zum Kantersieg leistete, während sich Michael Lusch, Frank Mill, Tim Gutberlet, Francis Bugri und Semir Devoli mit je einem Treffer begnügten. Auch wenn die Borussen-Stars inzwischen in die Jahre gekommen sind, ließen sie den Ball sicher durch ihre Reihen laufen und kontrollierten die Partie mühelos. BVB-Keeper Jörg Kühl verlebte einen extrem ruhigen Nachmittag. Nur einmal musste er sich geschlagen wurde, als Kevin Styra unter ohrenbetäubendem Jubel auf 1:4 verkürzte. Damit war das Wochenende auch sportlich durchaus erfolgreich für die TuRa, die im nächsten Jahr mit Schalke 04 gerne einen weiteren Hochkaräter begrüßen würde.