Fußball DTV fühlt sich vom Schiri betrogen

Remscheid · Fußball-Bezirksliga: Dabringhausen kassiert in der Nachspielzeit das 2:2 bei Vatanspor. BVB wartet weiter auf den zweiten Saisonsieg.

 DTV-Torhüter Michael Röttgen musste in der Nachspielzeit noch den Ausgleich nach einem höchst umstrittenen Foulelfmeter hinnehmen.

DTV-Torhüter Michael Röttgen musste in der Nachspielzeit noch den Ausgleich nach einem höchst umstrittenen Foulelfmeter hinnehmen.

Foto: Hertgen

Vatanspor Solingen - Dabringhausener TV 2:2 (1:0) - Der DTV konnte auch das dritte Auswärtsspiel in Folge nicht gewinnen. In Solingen kam der Tabellenzweite nicht über ein Remis hinaus. Im Gegensatz zu den vorigen Auswärtsspielen machte Trainer Acar Sar diesmal aber nicht die Einstellung seines Teams dafür verantwortlich. "Das war die schlechteste Schiedsrichterleistung, die ich je gesehen habe. Wir wurden um den Sieg betrogen", schimpfte Sar nach dem Spiel und dem Ausgleich sowie der Roten Karte gegen Antonio Donato in der Nachspielzeit. Zu Beginn der Partie war der Gast das schlechtere Team. Nur die Abwehrkette und Torhüter Michael Röttgen sorgten dafür, dass es kein frühes Gegentor gab. Dieses fiel erst in der 34. Minute, als Goran Stojanovic einen katastrophalen Pass von Kai Bogner abfing und alleine vor Torwart Röttgen eiskalt verwandelte. Im Anschluss wachte die lila-weiße Offensive aber auf und erspielte sich zahlreiche Chancen. "In der Halbzeit habe ich den Jungs gesagt, dass sie sich ihr Glück erarbeiten müssen", schildert Sar. Seine Spieler hörten auf ihn und ließen nicht locker. Der Ausgleich durch Marco Rzeha (53.) war allerdings glücklich. "Dieser Elfmeter war geschenkt", gab auch Sar zu. Ansonsten hielt der DTV-Coach aber wenig von der Schiedsrichter-Leistung. Seine Mannschaft ließ sich davon nicht entmutigen und spielte weiter nach vorne. Das Ergebnis der Bemühungen war das 2:1 durch Marco Rzeha, der nach einer Flanke vom Emre Circir ins lange Eck traf (62.). Im Anschluss vergab der DTV zahlreiche gute Kontergelegenheiten und versäumte es, das Spiel zu entscheiden. Dann kam die dritte Minute der Nachspielzeit, die Sar so schildert: "Nach einem geschenkten Freistoß kommt der Ball in den Strafraum, wo ein Spieler von Vatanspor einfach schreiend umfällt. Unser nächster Spieler war eineinhalb Meter von ihm entfernt." Der Schiedsrichter entschied trotzdem nicht nur auf Elfmeter, den Blerton Balaj zum Endstand verwandelte, sondern hielt Antonio Donato wegen einer angeblichen Beleidigung auch noch die Rote Karte unter die Nase.

SV DITIB Solingen - BV Burscheid 2:1 (2:1) - Der Negativlauf des Aufsteigers geht ungebremst weiter: In einer unterdurchschnittlichen Bezirksliga-Partie musste sich der BVB bei einem direkten Mitkonkurrenten im Abstiegskampf geschlagen geben und rennt somit nach neun Spieltagen einem Sieben-Punkte-Rückstand zum rettenden Ufer hinterher. "Wir haben gegen einen schwachen Gegner verloren. Zwar war der Einsatzwille vorhanden, allerdings fehlte in den entscheidenden Situationen einfach die nötige Konzentration", befand Coach Sebastian Sauer und meinte damit besonders die beiden Situationen, die zu den Gegentoren führten. Sinnbildlich für die BVB-Misere steht dabei der 0:1-Rückstand durch den Solinger Mario Papini (5.): "Da fliegt uns der eigene Eckball um die Ohren. Wir haben hinten unverständlicherweise ohne Absicherung agiert und kassieren somit einen absolut unnötigen Gegentreffer", ärgerte sich der Burscheider Übungsleiter, dessen Team kurz darauf zurückschlagen konnte, als Nils Grubba einen berechtigten Strafstoß (Foul an Dimitrij Pak) souverän verwandelte. Im weiteren Verlauf neutralisierten sich beide Mannschaften, bis eine weitere Standardsituation die Begegnung bereits kurz vor dem Seitenwechsel zuungunsten des Liga-Neulings entschied. "Der Freistoß wird länger und länger und der Gegner kann ungedeckt einköpfen. Ein derartiger Abstimmungsfehler darf uns einfach nicht passieren", schilderte Sauer den frühzeitigen Siegtreffer der Gastgeber, den Enes Erdurak besorgte (42.).

Doppelt bitter für die Burscheider: Mittelfeldmotor Sebastian Pichura verletzte sich in der zweiten Halbzeit am Sprunggelenk und musste eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff ausgewechselt werden. Zu diesem Zeitpunkt hatte der BVB sein Wechselkontingent jedoch bereits ausgeschöpft, so dass die Gäste die Partie in Unterzahl beenden mussten. "Sollte Sebastian längerfristig ausfallen, wäre dies ein weiterer herber Rückschlag für uns", stellte Sauer im Nachgang fest. Viel Zeit darüber nachzudenken hat der BVB-Coach nicht. Bis Mittwoch muss er wieder eine schlagkräftige Mannschaft formen, wenn das vorgezogene Meisterschaftsspiel gegen Vatanspor Solingen auf dem Programm steht.

(RP)
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