Fußball Ein Derby mit gemischten Gefühlen

Remscheid · Fußball-Bezirksliga: FC Remscheid bezwingt Union Solingen vor rund 1000 Zuschauern mit 2:0. Großeinsatz der Polizei.

 Torjubel: Nach dem entscheidenden 2:0 wurde Torschütze Rodrigue Deadwood von Marcel Elsner, Patrick Posavec, Nermin Jonuzi, Kevin Hartmann und Adis Babic (von links) gefeiert.

Torjubel: Nach dem entscheidenden 2:0 wurde Torschütze Rodrigue Deadwood von Marcel Elsner, Patrick Posavec, Nermin Jonuzi, Kevin Hartmann und Adis Babic (von links) gefeiert.

Foto: Moll

Die gute Nachricht: Der FC Remscheid hat sein neuntes Meisterschaftsspiel in Folge nach zähem Ringen gewonnen. Im Nachbarschaftsduell mit Union Solingen behielten die Gastgeber vor rund 1000 Zuschauern im Röntgen-Stadion mit 2:0 (0:0) die Oberhand und bauten ihren Vorsprung an der Tabellenspitze aus, zumal Verfolger 1. FC Wülfrath in Linde nicht über ein 1:1 hinauskam.

 Fußball unter Polizeischutz: FCR-Trainer Zdenko Kosanovic (links), die Union-Bank und die Beamten der Hundestaffel mittendrin.

Fußball unter Polizeischutz: FCR-Trainer Zdenko Kosanovic (links), die Union-Bank und die Beamten der Hundestaffel mittendrin.

Foto: Moll Jürgen

Die weniger gute Nachricht: Vor und nach dem Spiel gab es Auseinandersetzungen. Während die Fan-Gruppierungen im Stadion dank eines massiven Polizeiaufgebots strikt getrennt wurden, gab es vor und nach Spielende mehrere Scharmützel zwischen Gewaltbereiten. Zudem war die Polizei Ziel von Attacken im Fanblock der Gäste, wo unter anderem auch der Getränkestand in seine Bestandteile zerlegt wurde. Nachdem die Polizei bereits im Vorfeld der Partie Verstärkung angefordert hatte, glich Lennep in Teilen - vor allem rund um den Bahnhof - einer von Beamten jeglicher Couleur bewachten Festung. Die vorläufige Polizei-Bilanz am gestrigen Abend lautete: Sechs leicht verletzte Beamte und Fans sowie sechs gestellte Strafanzeigen. Zudem gab es im Stadion beträchtlichen Sachschaden, auch ein Stadtwerke-Bus wurde beschädigt.

Viele hatten vom Spiel erwartet, dass auch der Union-Strafraum belagert werden würde - vom FC Remscheid. Aber die Gastgeber taten sich mit den so lange ihre Kräfte reichten unverdrossen kämpfenden Solingern schwer. Ähnlich der Partie beim VfB Solingen kamen aus dem Mittelfeld kaum Impulse, war die Spielweise der Gastgeber zu berechenbar.

"Wir haben zurzeit Probleme damit, Dinge spielerisch zu lösen", sagte FCR-Coach Zdenko Kosanovic, der mit dem genesenen Ferhat Ülker, dafür aber ohne Haris Babic und Nico Langels begann. Und die fußballerische "Waffe", mit langen Bällen auf Patrick Posavec zu operieren, hat sich inzwischen auch ligaweit herumgesprochen. "Wir haben noch viel Luft nach oben", fand Kosanovic nach den 90 Minuten.

So entwickelte sich eine wenig ansehnliche Spielerei, bei der die Gastgeber nur zu wenigen "halben" Chancen kamen (Jonuzi, 13.; Posavec, 35.; Elsner, 59.). Als so mancher schon grübelte, das Derby werde womöglich torlos bleiben, machte sich schließlich doch noch die bessere Physis und individuelle Klasse bemerkbar. Das Remscheider Happy End wurde durch Aleksandar Stanojevic eingeleitet, der nach 71 Minuten den recht fülligen Union-Keeper Benjamin Abazay - endlich - flach überwand. Und nur sechs Minuten später tat es ihm der gerade erst eingewechselte Rodrigie Deadwood gleich, der ebenfalls überlegt zum Endstand einschob.

Unterdessen treibt Peter Nattermann, der Sportliche Leiter des FCR, die personellen Planungen für die kommende Saison voran. Nach eigenen Angaben verpflichtete er am Samstag einen torgefährlichen Stürmer. Der Name soll aber noch geheim bleiben: "Der Spieler soll keinen Ärger bei seinem jetzigen Klub bekommen."

(RP)
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