Rollhockey Es hört einfach nicht auf

Remscheid · Rollhockey: Auch vor dem Pokal-Achtelfinalspiel in Düsseldorf werden sie Personalsorgen bei der IGR Remscheid nicht kleiner.

Das Warten auf den Befreiungsschlag geht weiter, und wenn es in der Bundesliga mit zuletzt 2:8 Punkten schon nicht gerade meisterlich läuft, dann muss eben ein anderer Wettbewerb her. So gesehen kommt der IGR Remscheid der Pokalwettbewerb gerade recht. Der soll ja bekanntlich eigene Gesetze haben. Folglich könnte die Mannschaft, so die weit verbreitete Hoffnung, am Samstag um 15.30 Uhr im Achtelfinalspiel beim TuS Düsseldorf-Nord endlich mal von der Bundesliga- und Tabellenlast befreit zeigen, was sie tatsächlich drauf hat.

Ansätze, darin sind sich alle Augenzeugen einig, hat es bereits vergangenen Samstag in Calenberg gegeben. Marcell Wienberg, der Sportliche Leiter, sprach trotz der 4:8-Niederlage von einem "kleinen Hoch", Trainer Andreas Reinert von "25 ordentlichen Minuten" (gemeint ist damit die erste Halbzeit), Kapitän Yannick Peinke wertete den Aufwärtstrend sogar als "Quantensprung im Vergleich zum Spiel gegen Herringen".

Wie hoch die zarte Pflanze der Hoffnung auf bessere Zeiten auch gewachsen sein mag, fest steht: Will die IGR die insgesamt verkorkste Saison noch mit einem Hauch frischer Farbe beleben - der Pokal ist die beste Gelegenheit dazu. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Mannschaft in der Play-off-Runde der Meisterschaft plötzlich Bäume ausreißt, "ist eher gering. Da muss man Realist sein", sagt Marcell Wienberg. Aber im Pokal könnte mit ein wenig Losglück noch was drin sein. Sogar die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb. "Wir werden jedenfalls alles dafür tun", verspricht Kapitän Yannick Peinke.

Trainer Andreas Reinert sieht sein Team zwar in der Außenseiterrolle, da die IGR selbst in besseren Zeiten in Düsseldorf selten geglänzt hat. Er sagt aber auch: "Die Mannschaft ist manchmal wie eine Wundertüte. Vielleicht geschieht am Samstag ja ein kleines Wunder."

Diese Hoffnung hängt eng mit dem Personal zusammen. Und hier gibt es - IGR-typisch für die Spielzeit - ein wenig Licht, aber auch viel Schatten. Positiv ist, dass Max Richter wieder trainieren kann und ebenso dabei ist, wie der zuletzt aus beruflichen Gründen fehlende Torhüter Matthias Mattusch. Die Kehrseite der Medaille ist dafür die Grippe, die Keeper Moritz Kreidewolf erwischt hat, und die berufliche Verpflichtung, die Patrick Nikolajko übers Wochenende in die USA reisen lässt. Zudem hat sich Daniel Leandro eine Sprunggelenksverletzung zugezogen, Robin Selbach quälte sich Anfang der Woche mit Magenproblemen.

Und Yannick Peinke? "Ich arbeite am Comeback", sagt der Nationalspieler. Am Dienstag stand er beim Training mal wieder auf Rollen, auch das Laufband hat den Kapitän wieder. Gestern wollte er mit einem stabilen Tape-Verband um den verletzten Fuß erstmals wieder richtig mittrainieren. Ob es bis Samstag reicht? "Abwarten, ich werde jedenfalls nichts riskieren", sagt Peinke: "Es geht derzeit Tag für Tag besser, aber wenn ich nach dem Training wieder Schmerzen habe, muss ich am Samstag noch aussetzen." Auch hier ginge dann das Warten vorerst weiter.

(RP)
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