Fußball FCR: Zdenko Kosanovic ist zurück in seinem alten Wohnzimmer

Remscheid · Fußball-Landesliga: Für den neuen Trainer des FC Remscheid ist das Röntgen-Stadion wie eine zweite Heimat. Der Versuch, die Klasse zu halten, hat oberste Priorität. Debüt am Sonntag in Düsseldorf.

Wie er da so stand, auf dem holprigen Rasen des Röntgen-Stadions, wurden gleich Erinnerungen an die guten, alten Zeiten wach. Damals trug Zdenko Kosanovic auch Hellblau. Längsgestreift, allerdings, und gepaart mit Weiß, unterbrochen von einem "Fruttis"-Schriftzug. Doch die Zweitliga-Zeiten des FC Remscheid sind in jeder Hinsicht längst passé - und die Fußball-Karriere von Kosanovic auch. Auf 128 Zweitliga-Spiele hat er es gebracht, war nach seiner Zeit in Remscheid noch für Rot-Weiß Oberhausen und die Spfr. Siegen aktiv. Nun ist der 51-Jährige als Trainer und Nachfolger von Thorsten Legat zurück in seinem alten Wohnzimmer. Der Kreis schließt sich.

Ersten Kontakt knüpfte der FCR am Montagabend zu dem Trainerkandidaten mit Stallgeruch. Das eigentliche Vertrags-Gespräch mit dem Vorstand am Dienstag war bereits nach 45 Minuten abgehakt. "Wir haben uns recht schnell geeinigt", sagt der neue Coach. Im Anschluss ging's zum ersten Schnupper-Training, danach drohte das Handy vor lauter Gratulations-Botschaften zu explodieren. "Das hört gar nicht mehr auf", freute sich Kosanovic gestern.

Bis zum Ende der Saison 2016/17 einigte er sich mit dem Klub auf eine Zusammenarbeit. "Nur für vier Spiele einzuspringen, hätte aus meiner Sicht keinen Sinn gemacht", sagt der Spross einer fußballverrückten Familie, der auch im Fall eines Bezirksliga-Abstiegs bleibt. "Aber daran", sagt Kosanovic, "verschwende ich im Moment keinen Gedanken. Das erste Ziel ist der Klassenerhalt. Danach sehen wir weiter."

Den Abstieg zu verhindern, wird nicht einfach, ist aber auch kein Himmelfahrtskommando. "Klar könnten die Rahmenbedingungen etwas besser sein, aber die Mannschaft hat Qualität", sagt der neue Coach, der das Team in dieser Saison mehrmals sah, zuletzt beim Kreispokal-Aus bei seinem Ex-Klub SC Ayyildiz.

Seine vordringlichste Aufgabe als Trainer sieht er darin, "ein bisschen Ruhe in die Mannschaft reinzubekommen". Grundlegende Dinge könne man jetzt nicht mehr ändern, wohl aber an einigen Stellschrauben drehen. "Ein bisschen Taktik machen, ein bisschen Standards einstudieren", sieht sein Trainingsprogramm in dieser Woche vor. Und dann hofft er, dass die Mannschaft am Sonntag im ersten Spiel unter seiner Regie beim Düsseldorfer SC 99 alles gibt "und sich belohnt".

Parallel zum Liga-Endspurt muss der FCR allerdings auch die Zukunft planen. Aktuell in jedem Fall zweigleisig. "Natürlich müssen wir erst einmal mit dem aktuellen Kader Gespräche führen, mit wem wir für die neue Saison planen können", sagt Kosanovic. Zugleich wird aber auch nach neuen Akteuren und auch nach einem Nachfolger von Co-Trainer Dirk Abel gefahndet.

(RP)
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