Handball HCW gewinnt Derby in Remscheid, Licht und Schatten bei der HSG

Remscheid · Handball-Landesliga: "Zweite" der Bergischen Panther unterliegt dem Niederbergischen HC.

 Wermelskirchens Felix Jedamzik steuerte zwei Treffer beim Sieg in Neuenkamp gegen die HGR II bei.

Wermelskirchens Felix Jedamzik steuerte zwei Treffer beim Sieg in Neuenkamp gegen die HGR II bei.

Foto: hertgen

HG Remscheid II - HC Wermelskirchen 22:23 (7:9)

Die Vorfreude auf das Spitzenspiel zum Saisonauftakt war groß. Ein handballerischer Leckerbissen wurde die Partie zwischen den beiden Aufstiegskandidaten allerdings nicht. Dafür lieferten sich beide Teams vor der überraschend kleinen Kulisse von knapp 150 Zuschauern in Neuenkamp ein spannendes Duell. Die Gastgeber starteten gut in die Partie und führten schnell mit 3:1, ehe der HCW das Spiel mit einem 3:0-Lauf drehte (7.) und bis zum Abpfiff nicht mehr ins Hintertreffen geriet.

Auf beiden Seiten glänzten die Abwehrreihen und ließen nur wenige Tore zu. In einem sehr ausgeglichenen ersten Durchgang erspielten sich die Gäste bis zur Halbzeitpause eine 9:7-Führung. "Wir standen hinten sehr gut, aber im Angriff hat man gesehen, dass wir noch Abstimmungsprobleme haben. Außerdem unterlaufen uns zu viele technische Fehler", sagte HCW-Trainer Shahrokh Rezaloo. Auch nach dem Seitenwechsel war die Partie an Spannung kaum zu überbieten. Beim 17:14 (44.) schien sich der HCW deutlicher absetzen zu können, doch der starke HGR-Kreisläufer Tim Elbracht hielt die Hausherren im Rennen.

Für die Entscheidung sorgte "Hansi" Müller 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff: Der Wermelskirchener konnte von Tobias Uibel nur durch ein grobes Foul gestoppt werden. Der Remscheider sah dafür die Rote Karte und Müller verwandelte den fälligen Siebenmeter zum 23:21. "Das war eine Fehlentscheidung. Wir wurden von den Unparteiischen benachteiligt", fand HGR-Coach Markus Pütz, der schon ans Rückspiel denkt: "Das werden wir gewinnen." Sein Gegenüber Rezaloo sah dagegen ein "ausgeglichenes Spiel mit spielerischen Vorteilen" des HCW.

HGR-Tore: Elbracht (7), L. Pütz (5), Jungjohann (4), Halfmann (2), Baier (2/2), Jähnichen, Faubel (je 1). HCW-Tore: Cornelsen (5), Müller (5/2), Halbach (4), Jedamzik, Tobolski, Empersmann (je 2), Thalmann, Napiwotzki, Volkmann (je 1).

HSG Radevormwald/Herbeck - HSV Dümpten 26:26 (14:13)

Vor der Partie hätten sich die Gastgeber über einen Punkt gegen den letztjährigen Tabellenzweiten gefreut, nach der Partie war den Schützlingen von HSG-Trainer Markus Eigenbrod die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Bis 15 Sekunden vor Schluss führten die Hausherren, ehe ein abgefälschter Wurf im Tor der HSG landete. Und als dann Simon Broch einem direkt ausgeführten Freiwurf an den Pfosten knallte, war die Punkteteilung besiegelt. "Schade", sagte Eigenbrod, "ein Sieg wäre nicht unverdient gewesen."

In der Tat zeigten die Hausherren eine insgesamt starke Partie. In der ersten Viertelstunde spielten sie mit dem Gegner Katz' und Maus und führten verdient mit 10:6. Dann bekamen die körperlich überlegenen und sehr abgeklärten Gäste mehr Zugriff auf die Partie und schienen beim 25:23 neun Minuten vor der Schlusssirene der Begegnung die entscheidende Wende gegeben zu haben. Doch Simon Broch brachte mit drei Treffern in Folge seine Farben wieder in Führung (56.). In den verbleibenden Minuten verteidigten die Bergstädter aufopferungsvoll den knappen Vorsprung, doch am Ende fehlte der HSG das nötige Quäntchen Glück.

HSG-Tore: Broch (7), Koljkovic (6/3), Hasenburg (4), Ante (3), Breuer, Festag (je 2), Jonek, Franken (je 1).

HSG Radevormwald/Herbeck II - TV Beyeröhde 22:20 (15:11)

Einen Auftakt nach Maß feierte die HSG-Reserve. "Das war überraschend gut. Die Mannschaft hat toll gekämpft", lobte HSG-Trainer Torsten "Icke" Fengler vor allem den Einsatz seiner neuformierten Mannschaft, die den Grundstein zum nicht erwarteten Sieg bereits in der ersten Halbzeit legte. Die Bergstädter tankten mit diesem Erfolg eine gehörige Portion Selbstvertrauen für die schwere Saison, die ganz im Zeichen des Kampfs um den Klassenverbleib steht.

Gegen Beyeröhde (Fengler: "Das war ein dankbarer Gegner") verdienten sich neben Torhüter Ricardo Fuchs, der insgesamt eine gute Leistung bot, insbesondere die beiden Außen Tim Killing (rechts) und Pascal Jäschke (links), die mehr als die Hälfte der Treffer markierten, ein Sonderlob des Trainers.

HSG-Tore: Killing (6), Jäschke (6/1), August (4/1), Hengstwerth (3), Molz (2), Unger (1).

Bergische Panther II - Niederbergischer HC 23:27 (10:11)

Der Auftakt ging für die Panther gründlich daneben. Zunächst sah es gut für das Team von Spielertrainer Sendi Cestnik aus. Die Abwehr stand sicher, aber bis zum 1:0 dauerte es dennoch knapp fünf Minuten. Die Gastgeber bauten den Vorsprung auf 5:2 (11.) aus, ehe der NHC eine Auszeit nahm. Anschließend drehte sich die Partie. Hauptsächlich, weil sich der Rückraum der Panther zu viele Fehlwürfe leistete. Die Gäste nutzten die vielen geblockten Würfe zu Kontern und gingen mit 10:6 (24.) in Führung. Auch nach dem Wechsel war das Spiel von vielen Fehlern geprägt. Der NHC zog von 11:10 wieder auf 14:10 (35.) weg. Zwar kamen die Panther noch mal auf 18:19 (50.) heran, zu einer Wende reichte es aber nicht mehr.

Panther-Tore: Symannek (10), Lenhof (4), Adams (3/1), Liedtke, Radonjic (je 2), Hallmann, Grasekamp (je 1).

(RP)
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