Rollhockey Herne Bay wird kein Betriebsausflug

Remscheid · Rollhockey-Europapokal: IGR Remscheid tritt am Samstag in England zum Rückspiel an. Das Hinspiel wurde 11:4 gewonnen.

 Freut sich auf den Auslands-Einsatz: IGR-Kapitän Yannick Peinke (links), hier im Duell mit dem Engländer Fabio Vicente.

Freut sich auf den Auslands-Einsatz: IGR-Kapitän Yannick Peinke (links), hier im Duell mit dem Engländer Fabio Vicente.

Foto: Hertgen

Wenn davon die Rede ist, dass die IGR Remscheid heute mit Fans und Freunden zu einem dreitägigen Betriebsausflug nach England aufbricht und dabei nicht zuletzt eine Stadtführung in Canterbury genießt, dann bilden sich auf der Stirn von Kapitän Yannick Peinke tiefe Furchen. "Wen wir die Sache so angehen, dann erleben wir am Ende noch ein blaues Wunder", sagt der Nationalspieler vor dem CERS-Cup-Rückspiel am Samstagabend (19 Uhr) bei Herne Bay United.

Peinke hat allen Grund dazu, auf die Euphoriebremse zu treten. Sicher: Die Remscheider reisen mit dem scheinbar beruhigenden Polster eines 11:4-Erfolgs aus dem Hinspiel auf die britische Insel. Außerdem erweckte der Gegner bei allem Respekt nicht den Eindruck, ein ernsthafter Kandidat für den Achtelfinal-Einzug zu sein. Aber der Remscheider Kapitän wirft zwei gute Gründe in den Ring, die Gastgeber gefälligst ernstzunehmen: "Zum einen hat im Hinspiel ihr torgefährlichster Spieler, Brendan Barker, gefehlt. Zum anderen sollte unsere bittere Niederlage in Valkenswaard eine deutliche Warnung gewesen sein."

Zwar hatte Peinke nicht den Eindruck, Valkenswaard auf die leichte Schulter genommen zu haben. "Aber vielleicht fehlten im Kopf nur ein paar Prozent, und dann passiert eben sowas . . ." Jenseits des Ärmelkanals soll sich das nicht wiederholen, fordert der Kapitän: "Ich will hinterher nicht mit unserem Auftreten hadern müssen. Schön wäre, wenn wir früh die Weichen für einen klaren Sieg stellen könnten." Das würde auch den rund 50 Fans und Freunden gefallen, die sich heute um sechs Uhr morgens mit dem Bus und - der arbeitende Teil der IGR-Belegschaft - ein paar Stunden später mit Autos auf den Weg nach Herne Bay machen.

Personell ist allerdings beim Gast nicht alles im Lot. Mal abgesehen von den Langzeitverletzten Patrick Nikolajko, Marc Schinkowski und Fabian Selbach hat sich Luis Hages eine Verletzung am Handgelenk zugezogen und erhielt ein einwöchiges Sportverbot. Yannik Lukassen hat Probleme mit dem Rücken, kann aber wohl spielen. Der nicht minder junge Jan Henckels war zuletzt krank, und Daniel Strieder ist noch mit der Schule in China.

"Das Training war deswegen etwas mau", räumt Peinke ein, der aber dennoch der Partie entgegenfiebert: "Ich hab zwar schon oft international gespielt, aber mit dem Verein ist das immer etwas Besonderes." Das, findet der Kapitän, sei der Lohn der harten Arbeit: "Um solche Begegnungen haben zu können, trainiert man das ganze Jahr. Davon bekommt man nicht genug."

Auch der Sportliche Leiter Marcell Wienberg freut sich - allerdings nicht so sehr auf den Europacup. Er fieberte gestern mit seiner Frau Christina der Geburt des ersten Kindes entgegen und verzichtet deswegen auf den England-Trip: "Die Jungs werden das schon richten", ist Wienberg optimistisch. Das gilt auch für den IGR-Vorsitzenden Gunter Brockmann. "Wir müssen mit den Niederlage in Valkenswaard umgehen können und jetzt die richtige Antwort geben."

(RP)
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