Rollhockey IGR verliert den Anschluss ans Mittelfeld

Remscheid · Rollhockey-Bundesliga: 2:3-Niederlage in Darmstadt nach 2:0-Vorsprung. Mit dem Anschlusstor geht der Faden verloren.

Stunden später ließ Gunther Brockmann beim Lenneper Weihnachtstreff vermittels eines Zigarillo ordentlich Dampf ab. Das tut der Vorsitzende der IGR Remscheid nach eigenem Bekunden oft, wenn es sportlich nicht gerade rund läuft. Dass sein BVB parallel in Berlin verloren hatte, wäre schon Grund genug fürs Qualmen gewesen. Die 2:3 (0.1)-Niederlage seiner IGR beim bisherigen Schlusslicht in Darmstadt sorgte bei Brockmann aber für zusätzlichen Nikotin-Drang.

Auf dem Weihnachtstreff ertränkte auch das Gros der Mannschaft am Abend rund um den IGR-Stand den Frust über den erneuten Rückschlag mit Glühwein oder Feuerpunsch. Auch wenn Max Richter beruflich bedingt fehlte und Kapitän Yannick Peinke wegen seiner Verletzung am Handgelenk vorsichtshalber viel Bank-Zeit erhielt, hätten die Remscheider die so wichtige Begegnung nie und nimmer verlieren dürfen. Andererseits, da waren sich alle einig, war der Spielverlauf ein Indiz dafür, dass es bei der IGR derzeit weniger am Schläger als zwischen den Ohren klemmt.

Im Grunde verlief die Partie zunächst wie gemalt. Gegen harmlose "Krokodile", die nicht auf Betriebstemperatur und kaum in die Nähe des erneut von Matthias Mattusch gehüteten Remscheider Tores kamen, hatten die Schützlinge von Trainer Andreas Reinert leichtes Spiel. Sie agierten konzentriert und diszipliniert und gingen folgerichtig durch den jungen Daniel Strieder (11.; traf schon in Düsseldorf zweimal) mit einem knappen Vorsprung in die Pause, ehe Yannick Peinke nach einem schönen Solo auf 2:0 erhöhte (31.). Die drei angepeilten Punkte waren fast schon im Sack, nur vergaß die IGR ihn zuzubinden und ihre Chancen zu weiteren Toren zu nutzen.

Als den Gastgebern quasi aus dem Nichts der Anschlusstreffer gelang (39.), begann im Remscheider Lager das große Nervenflattern. Die Mannschaft verlor den Faden und geriet mehr und mehr unter Druck. Dass daraus zwei weitere Treffer für die Hessen resultierten (47., 49.), war fast absehbar. Zuvor hatte der erneut bärenstarke Matthias Mattusch zwei Direkte Freistöße pariert, beim dritten war er aber schließlich machtlos.

Das 2:2, das vielleicht der Knackpunkt der Partie war, nahm Andreas Reinert auf seine Kappe: "Ich hatte kurz zuvor Patrick Nikolajko eingewechselt, der aber noch nicht wieder ganz fit ist und beim Tor seinem Gegenspieler nicht folgen konnte. Das war nicht gut, das muss ich mir ankreiden." Ansonsten stellte sich der IGR-Coach aber vor seine Mannschaft: "Die Jungs haben vor allem in der ersten Hälfte alles richtig gemacht und bis zum Ende alles gegeben, was drin war."

(RP)
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