Fußball Kapitän Cozza verlässt den FC Remscheid

Remscheid · Fußball-Landesliga: Nach sechs Jahren wechselt der "Sechser" die Seiten und wird in der neuen Saison Co-Trainer beim Hastener TV.

 Aus der Mittelfeld-Zentralen an die Seitenlinie: Domenico Cozza ist in der neuen Saison Co-Trainer beim A-Ligisten Hastener TV.

Aus der Mittelfeld-Zentralen an die Seitenlinie: Domenico Cozza ist in der neuen Saison Co-Trainer beim A-Ligisten Hastener TV.

Foto: Moll

Zweimal noch Röntgen-Stadion, einmal nach Sterkrade, vielleicht noch die Relegationsrunde gegen den Abstieg. Aber dann ist das Kapitel FC Remscheid für den Kapitän beendet: Nach sechs Jahren verlässt Domenico Cozza am Saisonende den Fußball-Landesligisten und wird Co-Trainer des A-Ligisten Hastener TV. Sein größter Wunsch vorher ist es aber, nicht mit dem FCR abzusteigen.

Hauptgrund, dem ins Schlingern geratenen Landesligisten den Rücken zu kehren, ist für Cozza die Gesundheit. "Ich habe nach den vielen Jahren als Fußballer unter anderem große orthopädische Probleme mit den Knien", sagt der 33-Jährige, "und immer mit Schmerztabletten zu spielen ist auch nicht das Wahre." Ihm sei "immer wichtig gewesen, selber den Zeitpunkt des Karriereendes zu bestimmen, bevor der Körper streikt". Jetzt sei der Zeitpunkt gekommen. Die maßgebenden Leute im Verein hat er entsprechend informiert.

Dass die laufende Saison in keiner Hinsicht ein Zuckerschlecken war, verhehlt der Masseur und medizinische Bademeister in der Remscheider "Medora" nicht. "Ich habe schon viel erlebt, aber diese Saison war in vielerlei Hinsicht grausam", sagt der "Sechser". Die permanente Unruhe im Verein und die sportliche Talfahrt haben ihm zugesetzt. "Aber ich werde mit den Jungs alles geben, damit wir nicht in die Bezirksliga absteigen. Das wäre für den Verein eine Katastrophe - und für mich als Remscheider auch."

Dass er seine aktive Laufbahn nun bald beendet ("zumindest ist das Ziel, im ersten Jahr in Hasten nicht zu spielen") und ins Trainergenre wechselt, ist naheliegend. "Wenn du so lange den Fußball gelebt hast, dann kannst du nicht von jetzt auf gleich aufhören. Ich kann das jedenfalls nicht", sagt Cozza. Insofern kam ihm das Angebot von Hastens Trainer Timo Meier, den bisherigen Co-Trainer Guido Krüger zu beerben, durchaus gelegen. "Timo und ich waren Arbeitskollegen und sind befreundet. Das passt", sagt Cozza der sich gestern bereits mit Meier traf, um den Vorbereitungsplan für die kommende Spielzeit zu besprechen.

Seine künftige Tätigkeit sieht der 33-Jährige durchaus als Herausforderung an, denn: "Als Spieler hast du es einfach. Du gehst zum Training, du ziehst dir am Sonntag das Trikot über und spielst. Aber als Trainer musst du dir ganz andere Gedanken machen und musst auch mal schwierige Entscheidungen fällen." Dass ihm das in Hasten gelingen wird, davon ist Cozza überzeugt: "Ich freue mich schon auf die neue Aufgabe."

Seine vielleicht schönste Zeit als Spieler erlebte Cozza bei Bayer Leverkusen: "Da bin ich als D-Jugendlicher hin, habe in den Jugend-Nationalmannschaften gespielt, mit der U 16 an der Europameisterschaft teilgenommen und war dort auch Jungprofi. Das war klasse." In dieser Zeit habe er viel von seinen Trainern mitgenommen. "Zu Ralf Minge (jetzt Sportdirektor bei Dynamo Dresden; d. Red.) hatte ich ein sehr gutes Verhältnis. Und Ex-Weltmeister Uli Stielike war als Nachwuchstrainer beim DFB auch 'ne Hausnummer." Erfahrungen, auf die sich bald die Hastener Fußballer freuen können.

Aber vorher ist noch - mindestens - dreimal Abstiegskampf mit dem FC Remscheid angesagt. Eine unliebsame Begegnung dieser Art hat Cozza bereits 2006 gemacht: "Damals wurde ich vom TuS Koblenz an Preußen Münster ausgeliehen. Am Ende hat es leider wegen des Torverhältnisses nicht gereicht und wir sind aus der Regionalliga abgestiegen. Das war ein besch . . . Gefühl, das brauche ich nicht noch mal."

(RP)
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