Fußball Kehrtwende: FCR will Prämien zahlen

Remscheid · Fußball: Einigung mit den Spielern. Jetzt muss "zeitnah" Geld aufgetrieben werden. Sonntag geht's nach Cronenberg.

 FCR-Präsident Dr. Ralf Flügge sagte den Spielern zu, die ausgehandelten Punktprämien auszuzahlen.

FCR-Präsident Dr. Ralf Flügge sagte den Spielern zu, die ausgehandelten Punktprämien auszuzahlen.

Foto: Hertgen

Hinter dem Fußball-Landesligisten FC Remscheid liegen turbulente Tage. Und die Wogen sind noch nicht geglättet: Nach dem ergebnislos verlaufenen morgendlichen Gütetermin vor dem Arbeitsgericht mit Ex-Stürmer Serkan Hacisalihoglu (wir berichteten gestern) tagte am Donnerstagabend eine vereinsinterne "Elefantenrunde" zum Thema Punktprämien. Laut Präsident Dr. Ralf Flügge wurde dabei die Übereinkunft erzielt, dass die ausstehenden Zahlungen vom Verein anerkannt und "zeitnah" beglichen werden.

Vertreter des Vorstandes, der Mannschaft sowie Ehrenpräsident Bernd Koch, Geschäftsstellenleiter Lothar Steinhauer und Trainer Thorsten Legat waren zusammengekommen, um über die Forderung der Spieler zu beraten. Dabei ging es um die vor der Saison zugesagten Punktprämien. Bisher hatte der FCR stets die Verabredung von Prämien in Zweifel gezogen und öffentlich mehrfach betont, man sei bisher sämtlichen Verpflichtungen nachgekommen.

Jetzt folgte die Kehrtwende. Der gesundheitlich angeschlagene Flügge sagte der BM: "Es bleibt aus juristischer Sicht zwar weiterhin fraglich, ob es eine wirksame Prämien-Vereinbarung gibt. Es ist aber offenbar unstreitig, dass vor der Saison über Punktprämien verhandelt und entsprechende Zusagen gemacht wurden." Die wolle der Verein erfüllen. Das würden "Moral und Anstand" gebieten - und gelte "natürlich auch für Serkan Hacisalihoglu".

Damit eröffnet sich für den FCR allerdings das nicht unwesentliche Problem, die entsprechende Summe - gemunkelt wird von 15 000 bis 20 000 Euro - zügig und vollständig aufzutreiben. "Wir hatten in der Vergangenheit erhebliche finanzielle Verpflichtungen, die wir gestemmt bekommen haben", sagte Flügge, der sich auch jetzt in Optimismus übt: "Wir hoffen, dass wir auch das noch stemmen können." Im Hintergrund glühten gestern jedenfalls bereits die Drähte zu möglichen Geldgebern.

Was passiert, wenn das Geld nicht "zeitnah" - die Rede ist von Anfang kommender Woche - beschafft werden kann? Darüber kann im Moment nur spekuliert werden. Der FCR-Präsident formulierte es gestern blumig so: "Es gibt keine Drohungen oder Erpressungen vonseiten der Spieler. Aber es ist natürlich gesagt worden, dass die Spielfreude größer ist, wenn wir den Verpflichtungen nachkommen, die die Spieler als ihr Recht ansehen."

Mitten in der Ungewissheit, wie es beim FCR weitergeht, müssen sich Trainer und Mannschaft auch noch auf den Fußball und den Klassenerhalt in der Landesliga konzentrieren. Kein einfaches Unterfangen, das durch den schmalen Kader zusätzlich kompliziert wird. Schließlich wartet am Sonntag auch noch die Aufgabe beim Tabellendritten Cronenberger SC (15 Uhr, Hauptstraße). Das Wiedersehen mit dem ehemaligen FCR-Spieler Lee David Korkmaz droht angesichts der äußeren Umstände unerfreulich zu werden. Denn die Gastgeber spielen eine gute Saison und haben - trotz einiger Rückschläge - noch immer die Chance, den schwächelnden Spitzenreiter aus Baumberg abzufangen.

Der FCR muss sich dagegen erneut mit einem kargen Aufgebot wehren. Zwar sind Burhan Akgün und Patrick Posavec wieder fit. Das trifft allerdings nicht auf den einzigen echten Stoßstürmer im Kader, Ferhat Ülker, zu, der ebenso auszufallen droht wie Paul Fudala, den die vergangenen Sonntag erlittene Platzwunde am Kopf zu einer Zwangspause verurteilt. Nicht dabei sind auch Marcel Vetter (Studium) und Heiko Emde (beruflich letztmals verhindert).

(RP)
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