Leichtathletik Kira Biesenbach - das Ende einer langen Leidenszeit

Remscheid · Leichtathletik: Sechs Monate nach ihrem Kreuzbandriss meldet sich die Siebenkämpferin im Training zurück.

Die Leidenszeit von Kira Biesenbach neigt sich dem Ende zu. Sechs Monate nach dem Riss des vorderen Kreuzbandes ist die Wermelskirchenerin, die zu den größten Talenten im Siebenkampf in Deutschland gehört, vorige Woche wieder ins Training eingestiegen. "Das Knie muss sich langsam wieder an die Belastung gewöhnen", sagt Biesenbach, die aber optimistisch in Zukunft blickt: "Ich habe ein gutes Gefühl."

Das war an einem Dienstag im April ganz anders. Beim Hürdentraining kam die Leichtathletin von Bayer 04 Leverkusen ins Straucheln und verdrehte sich das Knie. Die Untersuchung brachte schnell Klarheit, die Diagnose war niederschmetternd: Das Kreuzband war gerissen, Meniskus und Außenband wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.

Es war nicht ihre erste Verletzung. Nachdem sie 2009 Bronze bei der U 18-Weltmeisterschaft gewonnen hatte, riss in den folgenden Jahren zweimal der Innenmeniskus im Knie. Aber auch davon ließ sich die großgewachsene Blondine nicht aus der Bahn werfen, sondern kämpfte sich unverdrossen zurück. Im vorigen Jahr verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung zunächst auf 6134 Punkte, dann sogar auf 6185 Zähler und löste damit das Ticket für die Weltmeisterschaft in Moskau, die sie allerdings verletzt abbrechen musste. Auch das Jahr 2014 begann vielversprechend. Bei der Hallen-DM holte sie sich im Fünfkampf den Titel und wollte sich dann für die Europameisterschaft in Zürich qualifizieren. Doch daraus wurde nichts.

Statt Wettkämpfe auf internationalem Parkett gab es eine langwierige Rehabilitation. Zweimal pro Woche an der Leichtathletik-Anlage, zweimal in der "Werkstatt" der Fußballer. Die Belastung wurde nach und nach gesteigert. "Noch bin ich nicht bei 100 Prozent", erklärt die 22-Jährige. In der Hallensaison wird sie noch keinen Wettkampf bestreiten, sondern die Zeit zum weiteren Aufbau nutzen. "Im Mai nächsten Jahres will ich meinen ersten Siebenkampf bestreiten", sagt Biesenbach.

Die verletzungsbedingte Auszeit hat die Wermelskirchenerin auch anderweitig genutzt. "Ich war fleißig und habe mehr für die Uni gemacht", erklärt die Lehramts-Studentin. Doch nun steht die Leichtathletik wieder im Vordergrund. 2015 will sie wieder auf ihrem alten Leistungsstand sein und dann noch "etwas draufpacken". Schließlich locken die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016. Und dieses Ziel hat Siebenkämpferin nicht aus den Augen verloren.

(RP)
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