Handball Knut Niegetiet: Die Rückkehr des Bodenständigen

Remscheid · "1,76 Meter groß und Linkshänder - da blieb mir nichts anderes übrig, als auf Rechtsaußen zu spielen." Knut Niegetiet schmunzelt. Überhaupt ist der 34-Jährige in diesen Tagen besonders gut gelaunt. Der Lehrer ist zurück in seine Heimatstadt gezogen, beruflich und privat läuft alles prima. Und sportlich hat Niegetiet mit dem Handball-Verbandsligisten TuS Wermelskirchen die Chance, sich weit vorne zu platzieren und vielleicht sogar die Oberliga-Rückkehr zu erreichen. Was will man mehr?

 Ein Herz für Wermelskirchen: Knut Niegetiet.

Ein Herz für Wermelskirchen: Knut Niegetiet.

Foto: Moll

Niegetiet verschwand 2012 vom bergischen Handball-Radar, als er die HG Remscheid verließ. Inzwischen kehrte der ehemalige Drittligahandballer wieder zum TuS und auf das Handballfeld zurück. Nachdem er mit den Blau-Gelben eine erstaunliche Entwicklung von der Bezirksliga bis in die Dritte Liga mitmachte, danach zur HGR wechselte, um schließlich seinem Job und dem Privatleben mehr Aufmerksamkeit zu schenken, freut sich Niegetiet nun wieder, seiner sportlichen Leidenschaft in der Heimat nachgehen zu können.

"Als ich mein Referendariat in Lüdenscheid abgeschlossen hatte und wieder nach Wermelskirchen zurückgezogen bin, kam TuS-Abteilungsleiter Eckhard Schmied auf mich zu, ob ich nicht wieder für den Verein spielen wolle." Allerdings hatte nicht nur der TuS Interesse an seiner Verpflichtung. Auch seine alten Vereine, die HG Remscheid und der HC Wermelskirchen (früher war Niegetiet auch zwei Jahre beim WTV aktiv), bemühten sich um eine Verpflichtung. "Der Handball steht für mich aber nicht mehr an erster Stelle, deswegen habe ich letztendlich bei den Wermelskirchenern nur unter bestimmten Bedingungen zugesagt." Denn zu seiner Arbeitsstelle fährt er jeden Tag nach Siegen und auch der Familie möchte er mehr Zeit widmen. So sagte Niegetiet nur unter der Voraussetzung zu, dass er höchstens zweimal pro Woche trainieren muss. Außerdem passte es ihm gut, dass der TuS seine Heimspiele immer am Sonntagabend austrägt.

Dafür, dass er mit fünf Jahren bereits mit dem Handballsport begann, hatte Niegetiet außer einem Innenbandriss noch keine größeren Verletzungen. Mit 18 Jahren - er hätte noch ein weiteres Jahr in der WTV-A-Jugend spielen können - ging er bereits hoch in die Senioren. Dort trainierte er unter dem damaligen Trainer Heino Kirchhoff und sammelte dabei erste Erfahrungen für die späteren sportlichen Erfolge. Zu dieser Zeit ordnete der Rechtsaußen alles dem Handball unter und trainierte bis zu fünfmal pro Woche.

Inzwischen lässt es Knut Niegetiet ruhiger angehen, hat aber immer noch Ambitionen: "Die Verbandsliga ist sehr ausgeglichen, aber auf Platz fünf oder sechs würde ich schon gerne landen", sagt er und ergänzt: "Wären es am Ende die Aufstiegsplätze, wäre das eine süße Zugabe. Außerdem ist realitätsnahes Träumen erlaubt - die Champions-League-Plätze fänd' ich auch nicht schlecht." Und dabei wird sein Schmunzeln zu einem Grinsen.

(RP)
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