Fußball Legat: "Die Jungs haben Charakter"
Remscheid · Fußball-Landesliga: FC Remscheid empfängt am Sonntag Jüchen-Garzweiler
Wenn angeschlagene Boxer besonders gefährlich sind, dann wird das Röntgen-Stadion am Sonntag (15 Uhr) zum Hochsicherheitstrakt. Denn sowohl der FC Remscheid als auch Gegner VfL Jüchen-Garzweiler mussten in dieser Woche tiefe Wunden lecken. Die Gäste nach einer 1:8-Niederlage gegen Spitzenreiter Baumberg, der FCR nach der schwachen Leistung beim 1:2 in Rellinghausen.
"Wir haben im Training intensiv an unseren Defiziten gearbeitet, gerade auch im Zweikampfbereich", sagt Remscheids Coach Thorsten Legat (). Ihm fehlten in Essen der unbedingte Wille und die Präsenz auf dem Platz: "Das muss anders werden. Wir stecken schließlich mitten im Abstiegskampf."
Legat sieht aber "positive Signale, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht". Im Training seien die Spieler ohne zu Murren an ihre Leistungsgrenze gegangen. "Das war überzeugend und hat die Enttäuschung nach dem Rellinghausen-Spiel abgeschwächt", sagt der Trainer, der zudem Klartext in Sachen Verhalten auf dem Platz redete: "Ich habe genau mitbekommen, wer sich nach dem Spiel geäußert hat. Das kann man in der Kabine machen, aber nicht öffentlich." Einige Akteure hatten sich in Essen auf dem Weg in die Kabine untereinander beharkt, andere die Aufstellung und damit den Coach kritisiert. "Ich habe mir die verhaltensauffälligen Akteure zur Brust genommen", sagt Legat, "das ist intern geregelt und abgehakt."
Zu bedeutend sei die Begegnung am Sonntag ("die ist für mich wie ein Matchball"), um sich mit Nebenkriegsschauplätzen aufzuhalten. Legat: "Die Partie ist auch eine Charakterfrage, aber ich glaube, dass die Jungs Charakter haben. Sie waren nach dem letzten Spiel sehr selbstkritisch. Jetzt müssen sie es nur noch auf dem Platz besser machen."
Das klingt bei seinem Jüchener Amtskollegen namens Dicky Otten nicht viel anders. Der analysierte nach dem 1:8 gegen Baumberg: "Die Jungs haben schon erkannt, dass sie sich an die eigene Nase fassen müssen." Auch seinem Team habe die nötige Leidenschaft gefehlt: "Auf einem Bein kann man keine Mannschaft in dieser Klasse aus dem Stadion schießen."
Unabhängig davon, dass Legat seine Startformation im Vergleich zum Rellinghausen-Spiel umbauen will - er muss es auch. Denn mit Özkan Teke (Knie geschwollen) und Benjamin Wünschmann (Grippe) drohen zwei Spieler auszufallen, die vergangenen Sonntag noch erste Wahl waren. Sicher ist derweil, dass Keeper Dustin Gottlebe erneut ausfällt. "Er war in einer Lungenklinik und röchelt noch stark. Das hat keinen Sinn, er kann nicht spielen." Für Gottlebe steht damit erneut Nenad Radanovic zwischen den Pfosten.
