Fußball Legat-Hype und die kontrollierte Defensive

Remscheid · Fußball-Landesliga: FC Remscheid gastiert wegen des Pokalspiels am Sonntag schon heute Abend um 19.30 Uhr beim SC Velbert.

 Gebrochener kleiner Finger hin oder her: Patrick Posavec soll heute wieder für Tempo auf der linken Außenbahn sorgen.

Gebrochener kleiner Finger hin oder her: Patrick Posavec soll heute wieder für Tempo auf der linken Außenbahn sorgen.

Foto: Hertgen

Vor fast genau 25 Jahren (4. November 1990) war der FC Remscheid in aller Munde, als er im DFB-Pokal Borussia Mönchengladbach durch einen 1:0-Sieg im Röntgen-Stadion aus dem Wettbewerb katapultierte. Heute ist er wieder ein Gesprächsthema quer durch die Republik. Die Pressekonferenz zur Präsentation von Thorsten Legat als neuem Trainer wurde im Internetportal "Youtube" ein Renner und schon über 155 000mal angeklickt. Auch die Fernsehsender inklusive Arnd Zeigler in seiner "Wunderbaren Welt des Fußballs" machten sich darüber lustig. Eine Aufmerksamkeit, auf die Legat gerne verzichten kann.

"Ich möchte mich dazu nicht mehr äußern", sagt der Coach: "Wenn jemand das unterhaltsam findet - bitteschön. Ich nehme sowas gelassen hin und konzentriere mich lieber auf das Wichtige." Das Wichtige, sagt Legat, sei die heutige Aufgabe im vorgezogenen Spiel beim SC Velbert (19.30 Uhr, Von Böttinger, Friedrich-Ebert-Straße 301), denn: "Der Sieg gegen Cronenberg wird erst so richtig wertvoll, wenn wir in Velbert nachlegen können."

Die Velberter Mannschaft und deren Trainer Ralf vom Dorp kennt Legat noch gut aus seiner Zeit in Wülfrath: "Die Aufgabe ist unangenehm. Die Velberter können kicken, und mein Kollege weiß, was er tut. Wir müssen auf der Hut sein." Letzteres gilt vor allem für SC-Angreifer Robin Hilger, der mit zehn Treffern auf Platz zwei der Torschützenliste hinter dem Ex-Remscheider Lopez-Torres (Baumberg; 14) liegt.

Es kommt also viel Arbeit auf die FCR-Defensive zu, die das Hauptaugenmerk des neuer Trainers genießt. "Ich bin ein Coach, der darauf achtet, dass meine Mannschaft möglichst wenig Tore kassieren", sagt Legat. Ob er die "kontrollierte Defensive" wieder mit einem 4:5:1 wie gegen Cronenberg praktizieren lässt, oder auf das 4:2:3:1-System umschwenkt, ließ der Ex-Profi noch offen: "Das wird erst nach dem Abschlusstraining entschieden."

Personell gibt es wieder mehr Alternativen. Die Sperren von Patrick Posavec ("Gelb-rot") und Adis Babic (fünfte Gelbe Karte) sind abgelaufen. Gut möglich, dass beide wieder in die Anfangsformation zurückkehren. Positiv ist zudem, dass Domenico Cozza seine Rückenprobleme aus dem Cronenberg-Spiel überstanden hat und grünes Licht für die Partie in Velbert gab. Allerdings gibt es auch wieder einen Rückschlag: Tarkan Türkmen, der am Sonntag zur Pause eingewechselt wurde und für spielerische Belebung in der Offensive sorgte, ist die ganze Woche bei einem Seminar und fehlt demzufolge ebenso wie die nach wie vor verletzten Paul Fudala, Heiko Emde und der noch nicht spielberechtigte Vincenzo Graziano.

Kapitän wird auch heute Abend Angreifer Serkan Hacisalihoglu sein. Laut Legat hatte der bisherige stellvertretende Kapitän Dustin Gottlebe die Binde vor dem Cronenberg-Spiel freiwillig zurückgegeben. Legat sagt aber auch: "Eigentlich ist mir der Team-Spirit viel wichtiger als die Frage, wer die Kapitänsbinde trägt. Bei Serkan war sie am Sonntag in guten Händen. Ich hoffe, dass es so weitergeht."

(RP)
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