Motorsport Mike Stursberg im Pech, Debütant David Schiwietz im Ziel

Remscheid · Motorsport: Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring scheidet Stursbergs Team nach einem Unfall auf Platz sieben liegend aus.

 Die Grüne Hölle machte ihrem Namen alle Ehre: Bei einer Überrundung kollidierte Stursbergs Teamkollege Hans-Guido Riegel im Haribo-Porsche mit einem langsameren Fahrzeug und kam von der Strecke ab.

Die Grüne Hölle machte ihrem Namen alle Ehre: Bei einer Überrundung kollidierte Stursbergs Teamkollege Hans-Guido Riegel im Haribo-Porsche mit einem langsameren Fahrzeug und kam von der Strecke ab.

Foto: Ufer (2)

Dem Wermelskirchener Mike Stursberg war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: Auf Gesamtrang sieben liegend, musste der Haribo-Porsche 911 knapp sechs Stunden vor dem Ende des ADAC-24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring vorzeitig abgestellt werden. Der Mercedes SLS des radevormwalder Teams race&event strandete nach einer halben Stunde mit einem Unfall. Trotz vieler Defekte kam der Remscheider David Schiwietz immerhin noch als Letzter seiner Klasse in die Wertung.

"Das war ganz schön bitter", erklärte Stursberg kurz nach dem Ausfall: "Über 18 Stunden konnten wir uns aus allen großen Zwischenfällen heraushalten. Wir waren auf einem guten Weg, unsere bislang beste Platzierung nach Hause zu fahren." Norbert Siedler (Österreich), Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld), Teameigner Hans-Guido Riegel (Bonn) sowie Stursberg hatten zuvor eine tolle Aufholjagd hingelegt.

Im Qualifying war der schwarze Porsche nicht über den 23. Platz hinausgekommen. Der beste 911er lag auf Rang 19. Audi, Mercedes, Aston Martin und McLaren erwiesen sich als zu überlegen. Die Technik-Experten des Veranstalters hatten jedoch ein Einsehen und sprachen den Porsche-Teams einen größeren Luftmengenzufluss für den Motor zu, der die Leistung deutlich verbesserte. Die Maßnahme zeigte Wirkung: Das Haribo-Team konnte im turbulenten Geschehen nach dem Start um 16 Uhr das Tempo mitgehen und sich nach vorne arbeiten.

Gegen 10 Uhr am Sonntagmorgen war der siebte Platz erreicht, als das Team den Porsche plötzlich neben der Strecke sah. Bei einer Überrundung im Bereich Hohe Acht kollidierte Riegel mit einem langsameren Fahrer und kam von der Strecke ab. Der Wasserkühler war beschädigt, die Weiterfahrt nicht möglich.

Die Bilanz des Wochenendes fiel trotz des bitteren Ausfalls nicht nur negativ aus. "Wir sind eine Mischung aus Profi- und Amateurfahrern. Es ist toll, dass wir es so weit nach vorne geschafft haben", sagte Stursberg: "Nun geht es weiter, beim nächsten Lauf der Langstreckenmeisterschaft treten wir wieder an."

Nach nur einer halben Stunde des Rennens war Martin Mohr, Teamchef des Teams race&event aus Radevormwald, bedient. Der Mercedes SLS stand stark beschädigt mitten auf der Strecke. Die TV-Bilder hatten eine Kollision mit einem Porsche 911 gezeigt. Das Rennen war für Heinz Schmersal (Wuppertal), Peter Schmidt (Eltville), Christian Bracke (Essen) und Horst Felbermayr Jr. (Österreich) gelaufen.

"Beim Anbremsen der NGK-Schikane bin ich auf eine Ölspur geraten", schilderte Schmidt: "Ich habe die Kontrolle verloren, mich mehrfach gedreht und bin dann in den Porsche vor mir gekracht." An beiden Boliden entstand ein hoher fünfstelliger Schaden. Schmidt war an dieser Stelle nicht das einzige Opfer der Ölspur, die von den Streckenposten nicht angezeigt wurde. Zuschauer quittierten diesen Fehler mit Buhrufen und Pfiffen.

Das Debüt von David Schiwietz beim 24h-Rennen endete zumindest mit der Zielankunft. Gemeinsam mit den Teamkollegen Eberhard Baunach (Köln), Edgar Salewsky (Aachen) und Wolfgang Kaufmann (Molsberg) wurde der Porsche als 16. bei den Specials bis 4000 ccm (SP7) gewertet. In der zweiten Rennhälfte gab es zahlreiche Probleme, die das Team zurückwarfen.

Nach dem Qualifying herrschte noch Jubel im Team aus Köln. Profi-Rennfahrer Kaufmann hatte mit dem 911 GT3-KR die Pole-Position in der mit 21 Fahrzeugen stark besetzten Klasse geholt. Allerdings war der Kremer-Porsche auch das stärkste Fahrzeug der Klasse, in der die Wettbewerber ausnahmslos auf seriennahe Cup-Porsche setzen.

Startfahrer Kaufmann lag auch zunächst auf Platz eins in der SP7. Die drei Teamkollegen konnten das Tempo jedoch in den Folgestunden nicht ganz mitgehen, der Porsche fiel allmählich zurück. Dazu kamen technische Probleme, ein Dreher im Haug-Haken, eine Zeitstrafe wegen überhöhter Geschwindigkeit in der Boxengasse und ein Reifenschaden. Statt eines Top-Ten-Ergebnisses in der SP7 war das Quartett am Ende froh, als 16. noch gewertet zu werden. "Wir wollten keinesfalls aufgeben und haben bis zum Schluss gekämpft", sagte Schiwietz, der sich trotz der diversen Probleme über seine Premiere freute.

(RP)
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