Rollhockey Mit dem Rumpfteam zum Spitzenreiter

Remscheid · Rollhockey-Bundesliga: IGR Remscheid tritt am Samstag im bedeutungslosen Spiel bei Germania Herringen an.

 Spaßgesellschaft: Mannschaft und Anhänger feiern den 3:2-Sieg der IGR gegen den Nachbarn aus Cronenberg.

Spaßgesellschaft: Mannschaft und Anhänger feiern den 3:2-Sieg der IGR gegen den Nachbarn aus Cronenberg.

Foto: IGR remscheid/Feldhoff

Die Euphorie bei der IGR Remscheide ist riesig. Der erste Derbysieg seit fünf Jahren über Cronenberg hat die erhoffte Wirkung gezeigt: "Alle sind hochmotiviert, die Stimmung beim Training ist prima", berichtet IGR-Coach Andreas Reinert, der froh ist, dass Platz drei vor dem letzten Vorrunden-Spiel beim Meister aus Herringen (morgen, 18 Uhr, Glückauf-Halle) unter Dach und Fach ist.

Der Gegner in den Play-offs steht fest: Remscheid trifft am 3. Mai auf den SC Bison Calenberg, gegen den die IGR in dieser Saison schon einmal verloren hat. "Mit den Gedanken bin ich schon beim Viertelfinale", sagt Reinert: "Allerdings sollten wir die Partie in Herringen ebenfalls konzentriert angehen. Eine hohe Pleite könnte einen Knacks fürs Selbstvertrauen bedeuten", warnt der Coach.

Die IGR soll in Hamm ein anderes Gesicht zeigen, als im Pokal-Viertelfinale — vor zwei Wochen verloren die Remscheider mit 2:6 beim Spitzenteam. Tatsächlich wird die Mannschaft auch ein anderes Gesicht haben: IGR-Schlussmann Moritz Kreidewolf, zuletzt in überragender Form, ist im Prüfungsstress und fehlt ebenso wie Kapitän Yannick Peinke, der auf der Hochzeit seiner Schwester ist. Patrick Nikolajko urlaubt, der Portugiese José Barreto und der Katalane Bernat Recasens haben die IGR Richtung Heimat verlassen.

"José war ein Garant für Tore, Bernat sehr ballsicher. Wir werden sie also vermissen", bemerkt Reinert. Bei seinem Ex-Verein will er sehen, ob der zweite Anzug passt. Neben Jan Henckels rutscht Markus Feldhoff in den Kader. Marcell Wienberg wird als Ersatzkeeper auf der Bank Platz nehmen. "In Zukunft will ich das vermeiden. Wir werden versuchen, im Sommer noch einen weiteren Torwart zu verpflichten", verrät der Sportliche Leiter.

Der ehemalige Remscheider Sebastian Wilk, derzeit bei Wuppertal zwischen den Pfosten, wird nicht zurückkehren: "Ich sehe dazu keine Veranlassung. Remscheid ist gut besetzt", meint Wilk, der möglicherweise die Rollschuhe an den Nagel hängen wird.

"Erst spreche ich natürlich mit den etablierten Akteuren, aber zwei oder drei junge Spieler von außen könnten durchaus dazukommen. Außerdem wollen wir einige Talente aus der eigenen Jugend ins Team hochholen", kündigt Wienberg an und denkt dabei vor allem an die U 17-Nationalspieler Daniel Strieder und Jonas Langenohl. Aus dem Ausland will er keine Verstärkung mehr holen. Er hofft zudem auf die Rückkehr des am Knöchel verletzten Marc Schinkowski. Auch Marcel Wiegershaus hat noch nicht über seine Zukunft entschieden: "Sollten wir Meister werden, höre ich definitiv auf", sagt der Routinier.

In Herringen muss die IGR ohne einige Leistungsträger auskommen. Trainer Reinert hat morgen nur sieben Feldspieler im Kader "Im Hinblick auf die Play-offs werde ich einiges ausprobieren. Ich erwarte aber, dass die Jungs das Maximum aus sich herausholen." Für die zweitplatzierten Herringer, bei denen der Ex-Remscheider Hans-Werner "Alfredo" Meier als Trainer im Gespräch ist, geht es nämlich möglicherweise noch um die Tabellenspitze. "Sollte Iserlohn nachmittags gegen Darmstadt straucheln, könnten die Gastgeber noch den Sprung nach ganz oben schaffen", weiß Reinert. Auch der ehemalige Herringer Luis Hages, der am vorigen Wochenende das entscheidende dritte Tor im Derby gegen Cronenberg erzielte, würde gerne erneut der Spielverderber sein: "Ein Treffer gegen den Ex-Club wäre natürlich ein Traum."

(RP)
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