Fußball Putz platzt der Kragen, weil FCR nicht zahlt

Remscheid · Fußball: Der Ex-Trainer des FC Remscheid hatte nach eigenen Angaben Ende 2015 einen vom Klub gewünschten Ausstieg aus dem Ausrüster-Vertrag ausgehandelt. Aber die zugesagten rund 6500 Euro fehlen laut Putz bis heute.

 Abgekühltes Verhältnis: Ingmar Putz, als er beim FC Remscheid noch Trainer war, und Präsident Dr. Ralf Flügge.

Abgekühltes Verhältnis: Ingmar Putz, als er beim FC Remscheid noch Trainer war, und Präsident Dr. Ralf Flügge.

Foto: Hertgen

Als Anfang des Jahres das Gerücht auftauchte, der FC Remscheid und sein ehemaliger Trainer Ingmar Putz lägen wegen eines Ausrüstervertrages über Kreuz, wurde auf beiden Seiten abgewiegelt. Putz sagte damals auf Nachfrage der BM: "Wir sind zu einer Einigung gekommen, das ist Schnee von gestern." Nun, knapp vier Monate später, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus: Das Agreement zwischen Putz als Geschäftsführer einer Sportartikelfirma, die den Kontrakt mit dem Ausrüster "Jako" abgewickelt hat, und dem FCR ist hinfällig, weil der Verein laut Putz die vereinbarte Zahlung nicht geleistet hat. Jetzt droht dem Klub eine direkte Auseinandersetzung mit Jako.

Nachdem Putz beim FCR Trainer wurde, sorgte er in Abstimmung mit den Vereinsverantwortlichen vor dieser Saison für den besagten Ausrüstervertrag, der über drei Jahre laufen sollte. Trikots, Stutzen, Hosen, Trainingsanzüge - alles wollte der FCR von Jako über den Coach beziehen. Doch dann wurde Putz Ende September 2015 beurlaubt - und der FCR dachte plötzlich laut darüber nach, den Ausrüstervertrag zu beenden. Denn eigentlich hätte der Klub bis zum Ende der Laufzeit für einen Verkaufswert von 50 000 Euro weitere Jako-Ware abnehmen müssen. Bei Putz oder sonstwo. Die tatsächliche Abnahmesumme wäre laut Putz durch Sonderkonditionen "deutlich geringer" gewesen, der Passus an sich sei "ohne große Bedeutung". Dem FCR war dies aber offenbar zu heiß, so dass man sich Ende 2015 traf, um einen Deal zu finden. Den gab es auch. Putz: "Gegen eine Zahlung von 6545 Euro für die bereits gelieferte Ware sollte der Ausrüstervertrag vorzeitig aufgelöst werden.

So weit, so gut. Dumm nur, dass es seither an der Abwicklung dieser Vereinbarung hakt. Putz klagt auf Nachfrage der BM, der FCR habe trotz mehrmaliger Kontaktaufnahme - telefonisch und auch schriftlich - die vereinbarte Zahlung bis heute nicht geleistet. "Zuletzt wurde auf meine Anfragen gar nicht mehr reagiert." Das hat nun die Konsequenz, dass Putz das viermonatige Warten leid ist und davon ausgeht, "dass der FC Remscheid den Vertrag nun doch nicht auflösen will". Deswegen habe er eine Gutschrift über die 6545 Euro erstellt - und den Vorgang komplett an die Firma Jako abgegeben, die sich weiter damit beschäftigen werde.

"Ich bin in der Sache eigentlich nur der Vermittler, aber ich möchte saubere Bücher haben. Deswegen jetzt dieser Schritt", stellt Putz klar, der einigermaßen erstaunt über das Verhalten des FC Remscheid ist: "Es ist unseriös, wenn man zahllose Telefonate führt, Mails hin und her schickt und sich sogar zweimal trifft, um ein Problem des FCR zu lösen. Und wenn es dann endlich so weit ist, hört und sieht man von den Verantwortlichen nichts mehr."

Ob sich der Klub damit einen Gefallen getan hat, bleibt offen. Die Summe, auf die sich beide Parteien als Abstandszahlung geeinigt hatten, war ein Verhandlungsergebnis. Die im Vertrag zugrunde gelegte Abnahme-Summe liegt - siehe oben - deutlich höher. Wie sich Jako und seine Rechtsabteilung verhalten werden, bleibt abzuwarten.

FCR-Präsident Dr. Ralf Flügge war von der BM gestern übrigens nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.

(RP)
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