Auf der Strecke verspricht das Geschehen in diesem Jahr erneut Hochspannung. Selten war die Zahl der siegfähigen Teams im Feld der rund 170 Starter größer. Nie hatten sie darüber hinaus mehr Zeit, sich akribisch vorzubereiten: Es gab vier Rennen über jeweils vier Stunden im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft sowie ein so genanntes Qualirennen, welches über sechs Stunden ging.

Zwei Teams werden in diesem Jahr die Gejagten sein: Da ist zum einen Vorjahressieger von Black Falcon mit ihren Mercedes-Benz SLS AMG GT3. Das Team hat sich mit zwei absoluten Nordschleifen-Experten verstärkt: Lance David Arnold und dem 2013 zum besten Nordschleifen-Fahrer des Jahres geehrten Christian Menzel.

Ebenfalls in der Rolle der Verfolgten befindet sich das BMW Sports Trophy Team Marc VDS. Die Belgier fuhren im Vorjahr auf den zweiten Platz, wobei besonders Maxime Martin auf sich aufmerksam machte: Mit einer Serie von Rekord-Runden legte er einen aufsehenerregenden Schlussspurt hin. Nachdem das Team auch beim ADAC Qualifikationsrennen Anfang April gewann, gehört es endgültig zum Kreis der engen Siegkandidaten.

Den Favoriten droht allerdings potente Konkurrenz. In den vergangenen Jahren lagen BMW (2010), Porsche (2011), Audi (2012) und Mercedes-Benz (2013) ganz vorne - und diese Marken bestimmten auch die bisherigen fünf Saisonrennen auf der Nordschleife. Mit dem Audi R8 LMS von Phoenix, dem Porsche 911GT3 R von Frikadelli Racing, BMW Z4 GT3 von Marc VDS und dem Black Falcon-Mercedes-Benz SLS AMG GT3 siegten vier verschiedene Marken in den vier VLN-Rennen. Beim Qualirennen gewann ebenfalls der Marc VDS-BMW Z4.

Von einem klaren Favoriten ist also weit und breit keine Spur, dafür kristallisiert sich 2014 eine Spitzengruppe der Extraklasse heraus. Zumal sich im Feld der favorisierten GT3-Rennwagen auch einige Exoten tummeln, die nur all zu gerne das Zünglein an der Waage spielen würden. Aston Martin, Ferrari, Ford, Lexus, McLaren - sie alle waren in diesem Jahr auf der Nordschleife schon für Plätze in den Top-Ten gut.

Traditionell bietet das Rennen rund um die Uhr eine faszinierende Mischung aus Weltklassepiloten und passionierten Amateuren, in der auch immer wieder prominente Fahrer mitmischen. Einer der wohl bekanntesten wird 2014 Felix Baumgartner sein. Der Extrem-Fallschirmspringer hat auf der Rennstrecke eine neue Herausforderung gefunden, die er mit starken Werkspiloten in einem Audi R8 LMS ultra der Audi race experience in Angriff nimmt. "Dank Audi erfüllt sich im zarten Alter von 45 Jahren ein Jungentraum", freut sich der sympathische Österreicher, der nicht der einzige Fahrer mit Promi-Status ist. So hat etwa Ex-Weltklasse-Motorradfahrer Alexander Hofmann seinen Start in einem BMW angekündigt. Er kann mittlerweile schon auf mehrere Jahre Nordschleifenroutine verweisen.

Neben der Action im riesigen Starterfeld können sich die Fans auf ein Programm mit vielen weiteren Höhepunkten auf und neben der Strecke freuen. Am heutigen Donnerstag wird es beim Freien Training und dem Nachtqualifying spannend. Erste sportliche Entscheidungen fallen bereits am Vormittag beim vierten Saisonrennen zur Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN). Die Höhepunkte des Freitags sind das dreistündige Rennen der historischen Fahrzeuge in der ADAC-24-Stunden-Classic sowie das spektakuläre Einzelzeitfahren um die besten Startplätze des Hauptrennens: Im Top-30-Qualifyingkämpfen die 30 schnellsten Teams auf zwei fliegenden Runden um jede Zehntelsekunde. Abends lädt Veranstaltungspartner Falken zur traditionellen Drift-Show in die Müllenbachschleife ein.

Vor dem Start des 24-Stunden-Rennens am Samstag (16 Uhr) gibt es außerdem ein großes sportliches Rahmenprogramm mit Rennen der ADAC-Procar und einem gemeinsamen Lauf von Clio-Cup Central Europe und Spezial Tourenwagen Trophy. Während des ganzen Wochenendes werden außerdem bildschöne historische Fahrzeuge aus den Gründertagen der DTM bei Demofahrten präsentiert.