Fußball RWO-"Spion" Bockholt sieht schwachen FCR

Remscheid · Fußball-Landesliga: Im Kellerduell unterliegt der FC Remscheid beim ESC Rellinghausen verdient mit 1:2. Legat kündigt Überstunden an.

Der Mann fuhr ohne Sorgen nach Hause: Fred Bockholt, einst Trainer des FC Remscheid und jetzt Scout von Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen, war gestern nach Essen gekommen, um für die nächste Niederrheinpokal-Runde wichtige Erkenntnisse über den FC Remscheid zu sammeln. Er trat ziemlich unerschrocken den Heimweg an, denn der FC Remscheid spielte im Kellerduell schwach, unterlag beim ESC Rellinghausen verdient mit 1:2 (0:0) und ist nun Vorletzter der aktuellen Tabelle.

"Das war nix. Die Jungs werden das nächste Woche im Training spüren", grollte FCR-Trainer Thorsten Legat nach Spielschluss: "Notfalls dauert das Training drei Stunden, ich habe Zeit." Was ihn besonders ärgerte, war der über weite Strecken seltsam lethargische Auftritt einer Mannschaft, die weg von der Abstiegszone will. In Angriff und Mittelfeld lief wenig Strukturiertes zusammen. Immerhin war die Abwehr vor Keeper Nenad Radanovic (stand für den noch erkrankten Dustin Gottlebe im Tor) meist Herr der Lage. So ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen.

Dann köpfte Marc Enger für die agileren Gastgeber die Führung (64.). Erst jetzt wachten die Remscheider auf. Frei nach dem Motto "Wenn wir schon mal da sind, können wir auch ein bisschen Fußballspielen", erhöhte der FCR die Schlagzahl und drückte auf den Ausgleich. Das Tor erzielten aber die stark ersatzgeschwächten Hausherren: Wiederum war Enger zur Stelle (72.), die Partie schien mit dem 2:0 bereits entschieden.

Aber der FCR gab sich nicht geschlagen und verkürzte nach Flanke des eingewechselten Lukasz Koziatek durch einen Kopfball von Serkan Hacisalihoglu auf 1:2 (81.). Mehr als ein Flugkopfball von Marius Suchanoff, der sein Ziel klar verfehlte, sprang bei den Angriffsbemühungen danach aber nicht mehr heraus.

"Wenn wir da unten rauskommen wollen, dann müssen alle mitziehen", sagte Legat, "aber heute waren einige im Kopf leer." Allerdings reichte Kraft und Konzentrationsfähigkeit bei einigen Akteuren noch, um auf dem Weg in die Kabine dem eigenen Unmut lautstark Luft zu machen. Auch gegenüber Trainer und Mitspielern.

Unterdessen steht laut dem Internetportal "Fußball.de" fest, dass der FC Remscheid am Mittwoch, 4. November, um 19.30 Uhr in der dritten Runde des Niederrheinpokals Gastgeber für Rot-Weiß Oberhausen sein soll. Allerdings wird noch nach einer geeigneten und mit einer Flutlichtanlage ausgestatteten Austragungsstätte gesucht. Unter Umständen kommt auch eine mobile Anlage für das Röntgen-Stadion in Betracht.

Entgegen anderlautender Gerüchte kann der FC Remscheid im Fall der Fälle sein Heimrecht nicht an die "Kleeblätter" aus Oberhausen verkaufen. Sollte die Option nicht fruchten, in Remscheid spielen zu können, würde der Fußballverband Niederrhein das Heimrecht zwangsweise tauschen und die Begegnung nach Oberhausen verlegen.

(RP)
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