Fußball SC Ayyildiz gelingt der Kreispokal-Coup

Remscheid · Fußball: A-Ligist wirft im Halbfinale Landesligist FC Remscheid mit 3:2 aus dem Wettbewerb. Endspiel gegen Born.

 Sie jubelten, der FCR litt: Ayyildiz Remscheid hat den Favoriten besiegt und steht nun erstmals im Finale um den Fußball-Kreispokal.

Sie jubelten, der FCR litt: Ayyildiz Remscheid hat den Favoriten besiegt und steht nun erstmals im Finale um den Fußball-Kreispokal.

Foto: hertgen

Der SSV Bergisch Born und der SC Ayyildiz Remscheid bestreiten am 12. Juni das Kreispokalfinale auf dem neuen Kunstrasenplatz in Bliedinghausen. Damit stehen erstmals seit einer Ewigkeit zwei A-Ligisten im Endspiel. Der Sieger wird den Kreis Remscheid im Niederrheinpokal vertreten und darf sich Hoffnungen auf ein großes Los machen, das Geld in die Vereinskasse spült.

Auf diese Möglichkeit hatte auch der chronisch klamme FC Remscheid spekuliert, doch der Landesligist ging am Mittwochabend vor rund 250 Zuschauern in Honsberg beim SC Ayyildiz mit 2:3 (1:3) baden. Und das nicht mal unverdient. Vor allem in den ersten 45 Minuten waren die Gäste lange nur körperlich anwesend. Das hatte Folgen: Die spielfreudigen Platzherren, zuletzt in der Liga mit drei Niederlagen in Folge vom Aufstiegskurs abgekommen, sorgten mit drei Standardsituationen binnen 20 Minuten für die Sensation: Ob Ecke oder Freistoß - jeweils flankte Deniz Dogan in den Strafraum, jeweils waren Fitim Cakolli (4., 6.) und Abel Mokonen (19.) mit dem Kopf erfolgreich zur Stelle.

An diesem 3:0-Vorsprung hatte der FCR mächtig zu knabbern. Klar: Domenico Cozza, Haris Babic, Ferhat Ülker oder Tuna Kayabasi fehlten. Aber sich mitunter auch spielerisch von einem A-Ligisten düpieren zu lassen, kann nicht der Anspruch des Klubs sein. Die Mannschaft versuchte zwar, die Blamage noch zu verhindern. Aber ein feiner Linksschuss von Burhan Akgül (44.) und ein vom selben Spieler verwandelter Strafstoß (86.) waren zu wenig, um Ayyildiz wenigstens noch in die Verlängerung zu zwingen. Zumal die Gastgeber selber noch Konterchancen hatten, um die vorzeitige Entscheidung herbeizuführen. Möglichkeiten des FCR machte derweil SC-Keeper Tevfik Uzun zunichte, mal half auch ein Mitspieler, der auf der Torlinie klärte.

Entsprechend frustriert waren die Gäste-Akteure nach dem Abpfiff. Denn allen war bewusst, dass sie zum einen die Chance auf zusätzliche Einnahmen in der neuen Saison verspielt hatten. Zum anderen wurde aber auch nicht gerade für gute Stimmung vor dem Sechs-Punkte-Spiel in der Meisterschaft am Sonntag (15 Uhr) beim VfL Jüchen-Garzweiler gesorgt. Das ist beim Gegner etwas anders: Nach drei Niederlagen am Stück gelang dem Aufsteiger ebenfalls am Mittwoch ein torloses Unentschieden beim Tabellendritten Cronenberger SC.

Mit besonderem Interesse verfolgte der SSV Bergisch Born den Ausgang der Kreispokal-Partie in Honsberg. Die Schwarz-Weißen hatten sich am Tag zuvor mit 1:0 nach Verlängerung beim SV 09/35 Wermelskirchen fürs Finale qualifiziert. SSV-Trainer Jóse-Ramón Flórez-Fernández hatte sich bereits heimlich auf ein Wiedersehen mit dem FCR im Endspiel gefreut. Mit Hasten hatte er schon einmal ein Finale gegen den klassenhöchsten Remscheider Verein gewonnen. Jetzt bekommen es die Borner eben mit Ayyildiz zu tun. Ein Duell auf Augenhöhe, das definitiv seinen Reiz hat.

(RP)
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