Lokalsport Schürmann stark in Kopenhagen

Remscheid · Schwimmer mit Handicap erzielt bei der "Para-World-Serie" zwei Bestzeiten, vier Finalteilnahmen und einen Podestplatz

 Auf die Sportlerehrung am Freitag musste Hannes Schürmann verzichten. Er sorgte am Wochenende darauf in Kopenhagen für Furore.

Auf die Sportlerehrung am Freitag musste Hannes Schürmann verzichten. Er sorgte am Wochenende darauf in Kopenhagen für Furore.

Foto: NH (Archiv)

Hannes Schürmann, der für die SG Bayer startet, blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das vergangene Wochenende. Traurig war er darüber, dass er nicht persönlich die Ehrung zum "Sportler des Jahres 2016" am Freitagabend im Remscheider Teo Otto Theater entgegennehmen konnte. Groß war die Freude, als er per WhatsApp von der Familie über den Ausgang der Sportlerwahl informiert wurde. Zu dieser Zeit war Hannes Schürmann im Kreise der Paralympischen Nationalmannschaft in einem Kopenhagener Hotel und bereitete sich auf den Auftakt der "Para-World-Serie" am nächsten Tag vor, von dem er zufrieden mit zwei neuen Bestzeiten, vier Finalteilnahmen und einem Podestplatz zurückkehrte.

Die Weltserie ist ein neues Veranstaltungsmuster im Paralympischen Schwimmsport, mit fünf aufeinanderfolgenden Wettkämpfen in Kopenhagen, Sao Paulo, Sheffield, Indianapolis und Berlin. Zum Auftakt in Kopenhagen war ein hochklassiges internationales Teilnehmerfeld am Start - und der Remscheider Hannes Schürmann, der nur die europäischen Wettkämpfe der Serie schwimmt, war mittendrin.

Der Auftakt am Samstagmorgen verlief für den Auszubildenden nicht optimal. Schürmann schlug über 100m Freistil in einer mäßigen Zeit von 1:15,59 Minuten mit 549 Punkten an und belegte damit den 18. Platz. Etwas besser lief es in den nächsten Wettkämpfen über 400m Freistil und 100m Rücken, wo das ausgegebene Ziel der Finalteilnahme erreicht wurde. Den Vormittag schloss Hannes Schürmann mit dem 17. Platz über 50m Freistil in 34,37 Sekunden mit 548 Punkten ab.

Der späte Samstagnachmittag stand ganz im Zeichen der Finalläufe. Hier zeigte sich Schürmann stark formverbessert. Im Endlauf über 400m Freistil schwamm er in neuer Jahresbestleistung von 5:22,64 Minuten mit 721 Punkten auf den sechsten Platz. Er steigerte sich gegenüber dem Vorlauf und auch gegenüber seinen Leistungen vom vergangenen Wochenende in Den Haag um über fünf Sekunden. Leider hatte das 400m-Finale viel Kraft gekostet und der junge Schwimmer kam im Endlauf über 100m Rücken, nicht über den siebten Platz in 1:25,95 Minuten hinaus.

Am Sonntagmorgen zeigte der Remscheider, dass er nun endlich im Kopenhagener Wettkampf angekommen war und schwamm mit guten 40,44 Sekunden und 670 Punkten ins Finale über 50m Rücken. Im Vorlauf über 200m Lagen qualifizierte sich der Paralympics-Teilnehmer von 2016 mit guter Leistung abermals für das Finale am Nachmittag und erfüllte die gesetzte Zielvorgabe erneut.

In den Finalläufen konnte Schürmann noch einmal einen Zahn zulegen. Über 50m Rücken schlug er in 39,97 Sekunden mit 694 Punkten an. Das bedeutete den fünften Platz und eine Verbesserung der gerade am vergangenen Wochenende in Den Haag aufgestellten persönlichen Bestzeit um 0,08 Sekunden. Mehr als drei Sekunden schneller als in Holland war Hannes Schürmann auch im Finale über 200m Lagen unterwegs. Hier konnte er seine persönliche Bestzeit aus dem vergangenen Jahr um 0,09 Sekunden verbessern und schwamm die Strecke in 2:51,41 Minuten. Die erzielten 758 Punkte bedeuteten den dritten Platz.

Damit zeigte Hannes Schürmann in Kopenhagen, dass auch 2017 mit ihm zu rechnen ist. Er konnte sich gegenüber dem Wettkampf der Vorwoche zumeist steigern und erneut zwei Bestzeiten erzielen. Gut zu sehen war, dass er in den Finalläufen gegenüber den Vorläufen deutliche Leistungssteigerungen verbuchen konnte. Zufrieden kehrt er nun mit vier Finalteilnahmen und einer Bronzemedaille aus Kopenhagen zurück.

(red)
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