Aus Den Vereinen Spaßgesellschaft sammelt für den guten Zweck

Remscheid · "Sport4Hospiz" sorgte für neue Freundschaften und spielte dem geplanten Hospiz eine vierstellige Summe ein.

 Gute-Laune-Combo: Hastens Kapitän Jan Büddicker(großes Foto) hat genau so viel Spaß wie HGR-Handballer Joscha Saalmann und Rollhockey-Nationalspieler Yannick Peinke (auf dem Rollator; kleines Foto links). Jonathan Garrido konnte sich im Rollhockey-Tor nicht auf den Rollen halten. Er machte es wie einst Mario Gomez gegen Portugal und drohte sich wund zu liegen.

Gute-Laune-Combo: Hastens Kapitän Jan Büddicker(großes Foto) hat genau so viel Spaß wie HGR-Handballer Joscha Saalmann und Rollhockey-Nationalspieler Yannick Peinke (auf dem Rollator; kleines Foto links). Jonathan Garrido konnte sich im Rollhockey-Tor nicht auf den Rollen halten. Er machte es wie einst Mario Gomez gegen Portugal und drohte sich wund zu liegen.

Foto: hertgen

Irgendwie hatte das Ganze etwas von einem großen Familien-Treffen: vereins- und disziplin-übergreifend wurde geplaudert, gelacht, getanzt, gefeiert. "Sport4Hospiz" lautete das Motto des sportlichen Dreikampfs, den sich Organisator Timo Meier für das Wochenende ausgedacht hatte und bei dem Rollhockey-Bundesligist IGR Remscheid, Handball-Oberligist HG Remscheid und Fußball-Kreisligist Hastener TV mitmachten. Das Happening hatte zwar mehr als die an beiden Tagen gekommenen rund 400 Zuschauer verdient, war aber insgesamt ein voller Erfolg mit einem eindeutigen Gewinner: Für das geplante Hospiz Bergisches Land wurden laut Meier "zwischen 3000 und 3500 Euro" gesammelt. Die genaue Summe steht erst nach Abzug aller Unkosten fest. Davon waren nicht nur Andreas Holthaus (Vorsitzender des Hospiz-Fördervereins) und Remscheids Sport- und Sozialdezernent Thomas Neuhaus unter den Zuschauern höchst angetan.

Der sportliche Vergleich (jede Mannschaft absolvierte je eine Halbzeit in ihrer Spezialdisziplin gegen die anderen Teams) war der Anlass. Der Sinn war - abgesehen vom guten Zweck - ein ganz anderer. "Wir wollten Sportler zusammenbringen, die sonst eher wenig miteinander zu tun haben", sagte Timo Meier. Hat geklappt, denn schon am Freitag beim Kicken am Stadtpark, aber auch am Samstag beim Handball und Rollhockey in der Halle Hackenberg sowie bei der anschließenden Feier mit rund 150 Gästen im MK-Hotel brachen die Vereins-Strukturen rasch auf, bildeten sich ganz neue Allianzen, die das Zeug zum Überdauern haben.

Besonders viele Zuschauer - mancher sprach auch augenzwinkernd von "Katastrophen-Touristen" - zog das Rollhockey-Spiel an. HTV-Fußballer und HGR-Handballer beim Balance-Akt auf acht Rollen zu sehen, versprach eben eine besondere Gaudi. Tatsächlich kämpfte das fachfremde Sportpersonal teils heftig mit der Schwerkraft (HTV-Kicker Jan Büddicker, HGR-Spieler Tim Elbracht) oder ergab sich ihr gleich (Hastens Jonathan Garrido als dauerliegender Torhüter). Aber es gab auch Talent-Lichtblicke. Remscheids scheidender Handball-Wusel Luca Lewandowski entpuppte sich auch auf dem Fußball-Feld als Kampfterrier mit Pferdelunge. Bei der IGR war Fabian Selbach am Samstag mit dem Handball erfolgreicher als mit der Hartgummi-Kugel. Und beim HTV wurde Denis Petikic zum gefeierten Held, als dem Mittelfeldspieler im Rollhockey das Führungstor gegen die IGR Remscheid gelang.

Schön war, dass die gute Laune bis spät in die Nacht anhielt. "Weder bei den Spielen, noch auf der Tanzfläche gab es ernsthafte Verletzungen", konnte Timo Meier vermelden. Der Physiotherapeut blieb mithin in seiner beruflichen Funktion arbeitslos. "Gott sei Dank", wie er fand. In seinen Dank bezog er aber auch die vielen Helfer von IGR, HGR und HTV ein: "Ohne sie hätte nicht alles so reibungslos geklappt."

Eigentlich wollte Meier den Event einmalig ausrichten. Aber nachdem er von vielen Seiten auf eine Neuauflage angesprochen wurde, sagte er gestern: "Es sieht im Moment so aus, dass wir es 2017 wieder machen."

(RP)
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