Fußball Spitzenreiter probt den Hüftschwung
Remscheid · Fußball-Bezirksliga: FC Remscheid feiert unter Flutlicht beim 5:1 gegen DITIB Solingen den 13. Erfolg im 13. Spiel.
Unglückszahl? Auch wenn das Gros der Fußballer einem Hang zum Aberglauben frönt - für den FC Remscheid war das 13. Spiel dieser Saison kein Unglück. Obwohl das Wetter den Jahnplatz in Lüttringhausen in fiesestem Nebel-Nieselregen-Grau tunkte, feierte die Mannschaft von Trainer Zdenko Kosanovic am Freitagabend beim 5:1 (3:0) gegen DITIB Solingen den 13. Sieg und trotzte dabei völlig verdient allen Unkenrufern, die das Ende der eindrucksvollen Serie schon kommen sahen.
"Ich bin sehr zufrieden, wie wir gerade in der ersten Halbzeit Fußball gespielt haben", sagte Kosanovic hinterher. Und sein "Co" Markus Hosnjak stimmte ins Lob nahtlos ein und befand die Darbietung über weite Strecken "einfach richtig stark". Tatsächlich ließ die Mannschaft nach dem Erfolg im Spitzenspiel in Wülfrath kein bisschen nach. Schon nach 30 Sekunden zwang Aleksandar Stanojevic Gästekeeper Maikel Schleiden zu einer ersten Parade. Das war wie das Signal für einen permanenten Sturmlauf gegen vor allem auf Torsicherung bedachte Klingenstädter, der gerechterweise belohnt wurde.
Zwar dauerte es eine Viertelstunde, bis Marcel Elsner das Eis endgültig brach und aus der Distanz die Führung erzielte. Ab dann lief aber alles wie Schnürchen. Rodrigue Deadwood verpasste zunächst noch das zweite Tor (25.). Aber dann sorgten Nermin Jonuzi mit dem Außenrist in den Winkel (35.) und Patrick Posavec (39.) nach jeweils sehenswerter Vorarbeit für die frühe Entscheidung. Denn der Rest war Schaulaufen: Der kurz zuvor eingewechselte Nico Langels (57.) und erneut Posavec (89.) sorgten nach dem Wechsel für die weiteren Tore, DITIB kam - allerdings nach einem deutlichen Handspiel - durch Gaspare Spinella nach 78 Minuten zum Ehrentreffer.
Klar, dass die Remscheider Spieler ihre Serie in der Kabine ausgelassen feierten und dabei auch tänzerische Qualitäten verrieten, wie auf Facebook zu sehen ist. Und doch war nicht allen nach ausgelassenem Jubel zumute. Da war zum Beispiel Rodrigue Deadwood, der mit dem Knöchel umknickte und verletzt ausgetauscht wurde. Auch Haris Babic und Marvin Merchel schauten der tanzenden Meute in der Kabine nur zu - beide mussten vorzeitig verletzt ausscheiden. Hinzu kam, dass Ferhat Ülker verletzt, Timo Zeißler (krank) und Semir Hot (verhindert) gar nicht dabei sein konnten. Und da Benjamin Wünschmann schon seit Wochen nicht mehr gesehen wurde, wird das Personal langsam knapp. Und dass die Leistungskurve nach der Pause wie schon in Wülfrath im Gefühl des sicheren Sieges nach unten zeigte, stieß auch nicht überall auf Anklang - auch wenn Markus Hosnjak nicht zu Unrecht darin auch einen positiven Aspekt entdeckte, denn: "Auf dieses Weise sorgen die Jungs dafür, dass wir Trainer was zu Meckern haben und niemand abheben kann."
Auch bei den Verantwortlichen herrschte nicht eitel Sonnenschein. Angesichts des Wetters und des nicht unbedingt attraktiven Gegners war die Kulisse mit rund 400 Zuschauern zwar beachtlich. Dennoch hatten sich alle insgeheim einen noch besseren Besuch erhofft. Und die extra aufgebaute Tribüne eignete sich lediglich als Steh- und nicht als Sitzplatz-Reservoire.
FCR: Radanovic - Hartmann, Emde, A. Babic, Merchel (46. Langels), Jonuzi, Elsner, H. Babic (76. Kakos), Posavec, Deadwood (53. Buscemi), Stanojevic.
