Fußball Stadt prüft den dauerhaften Umzug des FCR nach Reinshagen

Remscheid · Alles schien eingetütet und bedurfte scheinbar nur noch der offiziellen Beschlüsse im Zusammenhang mit dem Bau des Designer Outlet-Centers (DOC) auf dem Gelände des Röntgen-Stadions. Doch durch die Offensive, die Michael Kleinbongartz als Präsident des FC Remscheid seit dem Frühjahr führt und die er auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz mehrmals vortrug, gerät der geplante Ausbau der Sportanlage in Hackenberg womöglich noch einmal ins Wanken. Kleinbongartz will mit dem FCR lieber dauerhaft ins Stadion Reinshagen umziehen. Die Stadtverwaltung prüft, ob das überhaupt möglich ist.

Bei der jüngsten Mitgliederversammlung des FCR hatte sich Kleinbongartz einen Auftrag des Plenums gewünscht, um gegenüber Verwaltung und Politik sein Ansinnen forcieren zu können. Eindeutige Signale oder gar eine konkrete Abstimmung gab es jedoch nicht. Auch der Jahnplatz in Lüttringhausen wurde als mögliches künftiges Domizil für die erste Mannschaft des Vereins ins Gespräch gebracht. Am Ende nahm Kleinbongartz aber zumindest "die Unzufriedenheit mit dem Standort Hackenberg" mit in die Woche.

Auf Nachfrage der BM sagte Oberbürgermeister Mast-Weisz, er halte die bisherigen Planungen für den FCR "eigentlich für sehr günstig", denn: "In Hackenberg soll ein Stadion mit 1500 Zuschauerplätzen samt Tribüne gebaut werden. Es gibt dort die Möglichkeit, Fangruppen zu trennen und die Chance, das Stadion in der Zukunft bis zur Regionalliga-Tauglichkeit auszubauen." Wenn der Verein nun aber den Wunsch habe, lieber nach Reinshagen zu gehen, dann sei dies an Bedingungen geknüpft: "Der Zeitplan für den Bau des DOC darf nicht beeinträchtigt werden. Alle beteiligten Vereine, die Politik, der Sportbund und auch der Schul- und Freizeitsport müssen mit im Boot sein."

Zudem müsse die im Verwaltungsvorstand mit Sportdezernent Thomas Neuhaus und Kämmerer Sven Wiertz vereinbarte Prüfung ergeben, dass Reinshagen in punkto Sicherheit und Belegung mit den anderen dort ansässigen Klubs als Standort der ersten Mannschaft des FCR machbar sei.

Entscheidend sei schließlich auch, dass die SG Hackenberg und der VfL Lennep keine Nachteile erleiden. Mast-Weisz: "Wenn es nicht die bisherige Lösung geben sollte, dann müssen für diese beiden Vereine in Hackenberg trotzdem zwei Kunstrasenplätze gebaut werden." Kosten würden auch anfallen, um das in mancher Hinsicht in die Jahre gekommene Stadion in Reinshagen in Schuss zu bringen. Mast-Weisz: "Das muss alles auf den Prüfstand."

An die Adresse des FCR und dessen Präsidenten Kleinbongartz sagte der Oberbürgermeister auch, es müsse in jedem Fall vorab ein belastbares Votum pro Reinshagen "durch die maßgeblichen Personen und die Vereinsmitglieder des FC Remscheid geben", denn: "Wir wissen alle, dass Vorstände kommen und gehen. Aber wir können nicht immer wieder neue Standort-Diskussionen führen."

Er erinnerte daran, dass der vorherige FCR-Vorstand um Dieter Maar und auch Kleinbongartz zunächst den Plänen für Hackenberg zugestimmt hätten: Mast-Weisz: "Wenn der Verein nun plötzlich etwas anderes will, dann muss er auch auf Sicht mit allen Konsequenzen leben können, denn dann gibt es kein Zurück mehr."

(RP)
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