Lokalsport Tausendsassa gibt sich mit 100 zufrieden

Remscheid · Laufen, Triathlon, Tischtennis - Peter Sehnke ist ein sportliches Multitalent und startet beim Röntgenlauf über 100 Kilometer.

 Doppelter Sehnke: Noch ganz entspannt vor dem bevorstehenden 100-Kilometer-Lauf und (kleines Foto) bei einer früheren Teilnahme am New Yorker Marathon.

Doppelter Sehnke: Noch ganz entspannt vor dem bevorstehenden 100-Kilometer-Lauf und (kleines Foto) bei einer früheren Teilnahme am New Yorker Marathon.

Foto: Moll, Privat

Dombesichtigung in Münster? Shoppen im belgischen Eupen? Geschichtsstunde am "Deutschen Eck" in Koblenz? Oder doch lieber Bobfahren in Winterberg? Das alles läge im Radius, wenn 270 Läufer beim 15. Röntgenlauf nicht die vorgeschriebene Strecke über 100 Kilometer unter die Füße nähmen. Eine unglaubliche Entfernung, für die sich auch der Hückeswagener Peter Sehnke angemeldet hat.

Sehnke ist Dauergast beim Röntgenlauf. Zweimal lief er bereits den Ultra (63,3km), über ein halbes dutzend Mal den Halbmarathon. Und nun der "Hunderter", an den der 47-Jährige vor 35 Jahren bestimmt noch nicht gedacht hat. Denn seine sportliche Laufbahn begann als Tischtennisspieler bei der SG Kolping Remscheid. Dann entdeckte er irgendwann das Laufen für sich. "Weil mir im Tischtennis der Ehrgeiz fehlte", behauptet Sehnke.

Erst entdeckte er das Laufen für sich, dann den Marathon. Dann kamen Radfahren und Schwimmen hinzu. 1994 absolvierte er in Hückeswagen seinen ersten Triathlon. 1997 folgte der erste Ironman in Roth (3,8km Schwimmen, 180km Radfahren, Marathon-Lauf). Danach wurde er zum Dauer-Ironman.

Im Laufe der Jahre forderte der Körper jedoch seinen Tribut. "Wegen Rückenproblemen habe ich weniger gemacht", berichtet Sehnke. Er kehrte zu seinen sportlichen Wurzeln zurück und stand wieder an der Tischtennisplatte. Zunächst im Betriebssport, dann für den CVJM Lüttringhausen. Seit zwei Jahren schlägt er wieder für Kolping auf. Dem Ausdauersport hat er allerdings nie den Rücken gekehrt. In diesem Jahr absolvierte er zum zehnten Mal den Ironman in Roth, war zum vierten Mal beim Ironman auf Lanzarote dabei, startete beim Triathlon-Heimspiel in Hückeswagen über die Mitteldistanz und finishte zum 13. Mal beim Berlin-Marathon. Hier gehört Sehnke übrigens zum "Jubilee-Club", in den die Aktiven nach zehn erfolgreichen Teilnahmen aufgenommen werden.

Am 25. Oktober stellt sich Sehnke beim Röntgenlauf der Herausforderung des "Hunderters". "Für mich schließt sich ein Kreis", sagt der "Eisenmann", der auch für die Erstauflage des 100-Kilometer-Laufs vor fünf Jahren gemeldet hatte, nach einem Verkehrsunfall aber passen musste. Nun wurden die Geister wieder erweckt. "Ich habe im Internet die Ausschreibung gesehen und als einer der Ersten gemeldet."

Für Sehnke ist die Aufgabe spannend, "denn ich bin noch nie nachts gelaufen". Eine besondere Vorbereitung absolviert er nicht, er baut auf seine Substanz. "Das wird reine Kopfsache", glaubt Sehnke, der nur ein Ziel hat: Ankommen. Maximal 14.30 Stunden hat er dafür Zeit. Für ihn ein Klacks. Im Mai war er auf Lanzarote fast 16 Stunden unterwegs . . .

(RP)
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