Tennis Titelentscheidung nach Marathon-Match vertagt

Remscheid · Tennis: Die Herren 40 von Rot-Weiß Remscheid unterliegen Gürzenich-Wald mit 4:5, bleiben aber Tabellenführer.

 War einer der drei Remscheider, die sein Einzel im Tie-Break verlor. Dafür holte der Niederländer an der Seite von Christian Schäffkes das wichtige 4:4.

War einer der drei Remscheider, die sein Einzel im Tie-Break verlor. Dafür holte der Niederländer an der Seite von Christian Schäffkes das wichtige 4:4.

Foto: Moll

Mit einem Sieg gegen TG Gürzenich-Wald hätten die Herren 40 von Rot-Weiß Remscheid die Westdeutsche Meisterschaft perfekt machen können. Doch nach einem elfstündigen Tennis-Marathon stand kurz nach ein Uhr in der Nacht fest: Nach der 4:5-Niederlage der Rot-Weißen fällt die Entscheidung erst am kommenden Samstag.

RW-Kapitän Bernd Königsmann, sprach von einer "emotionalen Horror-Veranstaltung", die ihn auf der Anlage an der Hägener Straße auf eine Achterbahn der Gefühle schickte. Und die kannte bis zum späten Nachmittag nur eine Richtung: abwärts. Schuld war zunächst vor allem das miese Wetter. "So hatten wir uns das nicht vorgestellt", stöhnte Königsmann, dessen Vorfreude auf das Duell mit dem ewigen Rivalen schon vor dem ersten Ballwechsel getrübt war. Aufgrund des Dauerregens musste die Begegnung in die Halle verlegt werden. Und da an der Hägener Straße nur zwei Plätze zur Verfügung standen und es viele enge Partien gab, zog sich die Begegnung in die Länge.

"Es war ein denkwürdiges Spiel. Das war echt der Hammer", sagte Königsmann - nicht nur aufgrund der Dauer der Begegnung, sondern auch aufgrund des Verlaufs. Nachdem Karsten Braasch 6:7 und 4:6 gegen Lionnel Barthez verloren hatte und Bart Beks (6:4, 2:6; 7:10 gegen Darek Nowicki), Dick Norman (5:7, 6:2, 3:10 gegen Rodolpho Gilbert) sowie Frank Potthoff (7:5, 1:6, 9:11 gegen Robert Orlik) jeweils im Tie-Break den Kürzeren gezogen hatten, lagen die Remscheider mit 0:4 hinten. Doch dann hauchte Sjeng Schalken, Remscheids Nummer eins, den Rot-Weißen neuen Mut ein. "Das war ganz großes Tennis", war auch Königsmann von der Vorstellung des Niederländers bei dessen 6:2- und 6:3-Sieg gegen Arnaud Magnin schwer beeindruckt. Im Anschluss zeigte Christian Schäffkes, wie gut er mit Druck umgehen kann. Er schlug Jaques-Olivier Moers 7:5 und 6:4 und verkürzte auf 2:4. Die Aufholjagd war nun voll im Gang. Schalken/Braasch und Schäffkes/Beks gewannen ihre Doppel und glichen zum 4:4 aus. "Wir hatten da sogar noch die Chance zu gewinnen", meinte Königsmann. Doch Dick Norman und Frank Potthoff mussten sich im abschließenden Match Rodolpho Gilbert und Lionnel Barthez mit 2:6 und 4:6 beugen.

"Das war die positivste Niederlage, die wir erreichen konnten", sagte der RW-Kapitän, dessen Team mit zwei Matchpunkten Vorsprung die Tabelle weiter anführt. Gewinnt Gürzenich-Wald in Oelde mit 9:0, reicht den Remscheidern theoretisch ein 7:2-Erfolg in Ratingen. Königsmann: "Wenn wir unseren Job machen, müssten wir das hinbekommen."

(RP)
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