Leichtathletik Ulrich Dirking sprintet bei Hallen-EM zu Bronze

Remscheid · Der Wermelskirchener sichert als Schlussläufer der 4x200m-Staffel dem deutschen Team noch den dritten Platz.

Ulrich Dirking war wieder international im Einsatz. Der Sprinter aus Wermelskirchen startete bei den Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften der Senioren in Torun/Polen über 200 Meter und mit der deutschen 4x200m-Staffel in der Altersklasse M55.

Beim Einzelstart maß sich Dirking mit den 27 besten Sprintern Europas in ihrer Altersklasse. Im Vorlauf qualifizierte er sich mit einer Zeit von 26,57 Sekunden für die Zwischenläufe, wo er in seinem Lauf trotz einer Steigerung auf 26,30 Sekunden Vierter wurde. Damit war er zwar schnellster Deutscher, doch anders als vor zwei Jahren in San Sebastian konnte sich Dirking nicht für das Finale qualifizieren und belegte den zwölften Platz in Gesamtklassement. "Nicht nur mit Blick auf die durch meine Fersenprobleme komplett ausgefallene Saison 2014 und dem entsprechend fehlenden Lauftraining war dies trotzdem ein positives Ergebnis", meinte der Wermelskirchener.

Den abschließenden Höhepunkt einer jeden internationalen Meisterschaft bildet traditionell die 4x200m-Staffel. Nach Silber vor zwei Jahren in San Sebastian hatte sich das deutsche Quartett den Titel zum Ziel gesetzt. Doch dann verletzte mit Wolfgang Knabe der schnellste Läufer. Als sich dann auch Wofgang Richter in seinem Vorlauf eine Oberschenkelverletzung zuzog, sank die Erwartungshaltung auf den Nullpunkt. An eine Medaille dachte keiner mehr. Doch dann kam alles anders.

"Es war ein sehr spannender Lauf", berichtete Dirking, der wie bei seinen Einsätzen zuvor wieder als Schlussläufer fungierte. Bis zum Eingang auf die Zielgerade lagen die Finnen vorne, ehe ihrem Schlussläufer Timo Rajamaki, immerhin Weltrekordinhaber über 60m Hürden und im Fünfkampf, die Luft ausging. Im Sog der Polen und Briten überholte Dirking noch den Finnen und sicherte den dritten Platz. "Wäre das Ziel noch 30 Meter weiter weg gewesen, hätte es durchaus auch auf den Titel hinauslaufen können. Denn der Rückstand auf Platz eins betrug lediglich 0,23 Sekunden", erklärte Dirking. Mit einer Zeit von 1:43,87 Minuten war das deutsche Quartett um genau zwei Sekunden schneller als vor zwei Jahren in San Sebastian, wo sie hinter den Finnen Zweiter wurden. Europameister wurde Gastgeber Polen, auf dem zweiten Platz landete das Team aus Großbritannien.

"Gerade bei den Staffeln kommt der meiner Meinung nach wichtigste Aspekt einer solchen Veranstaltung zur Geltung: Der freundliche und respektvolle Umgang der nicht mehr ganz so jungen Sportler vor und nach den Läufen untereinander. Solche Wettkämpfe haben durchaus einen völkerverbindenden Charakter", sagte Dirking, der sich bereits auf ein Wiedersehen mit seinen internationalen Konkurrenten in Lyon freut. Dort werden nämlich im August die Weltmeisterschaft stattfinden. Dirking: "Mal sehen, was mein Körper hierzu sagt. Das Zimmer habe ich aber auf jeden Fall bereits gebucht."

(RP)
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