Leichtathletik Ultra-Jubel von Inge Raabe
Der vielleicht schönste Jubel des Tages gelang einer Altmeisterin. Inge Raabe, inzwischen 51 Jahre alt, freute sich wie eine Schneekönigin, als sie nach 5.46:36 Stunden als Dritte das Ziel beim Ultramarathon (63,3km) erreichte. "Diese Zeit ist der Wahnsinn", jubilierte sie, "ich wollte doch nur unter sechs Stunden bleiben." In der vergangenen Woche hatte die Remscheiderin wegen einer Erkältung noch überlegt, ob sie überhaupt antreten kann. Am Samstag gab sie Entwarnung - und legte am Sonntag eine Klasseleistung und eine bemerkenswerte Zeit hin, die lediglich 13 Minuten über ihrer Bestzeit von 2006 lag. "Es lief super, auch die Stimmung war klasse", fand sie - und freute sich nahtlos weiter, denn: "Heute Abend gehen wir lecker essen."
Siegerin des Rennens wurde Silke Pfenningschmidt vom SV Brackwede aus Bielefeld. 5.18:24 Stunden benötigte sie bei ihrer Röntgenlauf-Premiere bis ins Ziel. Fahrrad-Begleiter Carsten Hausmann lobte die 33-Jährige über den grünen Klee: "Sie ist gelaufen wie ein Uhrwerk." Zweite wurde Christine Fischer aus Leipzig (5.45:49).
Bei den Männern gewann Jan Kaschura aus Holzminden. Er hängte nach 40 Kilometern Carsten Stegner aus Amberg ab. Dem Deutschen Meister auf der 100km-Distanz trauten manche sogar eine Verbesserung des Uralt-Streckenrekords von Sascha Velten (4.23.07; gelaufen 2007) zu, aber Stegner wiegelte ab: "Das war für mich ein rabenschwarzer Tag. Nix ist wie erhofft gelaufen." Was Stegners Ehrgeiz allerdings nur noch mehr anstachelt: "Das Rennen ist super. Jetzt habe ich eine Rechnung offen. Ich komme wieder, versprochen." Rang drei bei den Männern ging an Jens Sperlich (Bad Kösen; 5.03 Stunden).
Bei der Ultrastaffel gewannen Lokalmatadore: Arnd Bader, Michael Schmitz und Daniel Schürmann starteten für TriForce Vital aus Remscheid und siegten nach 4.14 Stunden vor TuSEM Essen und Katharina Asbeck, Christian Werth und Samuel Ebner vom Remscheider SV.