Lokalsport Verkehrte Welt vor dem Derby

Remscheid · Handball-Verbandsliga: Verlustpunktfreier TuS Wermelskirchen empfängt in Hilgen die punktlose HG Remscheid.

 Joscha Saalmann fehlt der HGR im Derby aus beruflichen Gründen.

Joscha Saalmann fehlt der HGR im Derby aus beruflichen Gründen.

Foto: Moll

Nanu? Nach zwei Spieltagen ist die Handballwelt in der Region zumindest in der Verbandsliga auf den Kopf gestellt worden. Durch den 27:23 (11:10)-Auswärtssieg vom Donnerstag bei der SG Langenfeld II weist der TuS Wermelskirchen eine blütenweiße Weste auf, während die HG Remscheid als erwarteter Kandidat für einen gehobenen Tabellenplatz nach zwei Niederlagen am Ende der Tabelle dümpelt. Das befeuert beim direkten Aufeinandertreffen am heutigen Samstag (18 Uhr) in der Hilgener Max-Siebold-Halle zusätzlich die Brisanz.

So richtig fassen konnte TuS-Trainer Braco Sladakovic den Erfolg seiner Schützlinge im Nachholspiel in Langenfeld auch gestern noch nicht. "Das hätte ich nicht erwartet. Die SG ist eine richtig starke Mannschaft. Wir hatten auch ein wenig Glück, aber das gehört dazu", sagte Sladakovic, dessen Mannschaft - gestützt auf einen erneut starken René Lemke im Tor (17 Paraden) - lediglich zweimal zurücklag (7:8, 11.; 8:9, 13.) und sich auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich (18:18 und 19:19) nicht beirren ließen.

So gehen die Wermelskirchener unverhofft mit der Optimalausbeute von 4:0-Punkten aus der "Englischen Woche" ins Derby gegen die HGR. Doch der verpatzte Start der Remscheider bedeutet für Sladakovic nichts: "Die HGR hat mit dem Aufstieg ganz andere Ziele als wir und bleibt Favorit. Remscheid muss wahrscheinlich erstmal richtig in der Liga ankommen und wird sich bald fangen, ganz sicher." Dennoch rechnet der erfahrene Coach seinen Schutzbefohlenen auch gegen den Oberliga-Absteiger Chancen aus: "In einem Derby kann alles passieren, ich traue meiner Mannschaft alles zu und wir treten nicht an, um zu verlieren." Unglücklich ist für den TuS allerdings, dass mit "Matze" Rechlin (Beruf), Marc Hill (Urlaub) und Knut Niegetiet (privat verhindert) gleich drei Akteure nicht mit von der Partie sein können.

"Der TuS hat den Start hingelegt, den wir uns gewünscht haben", sagt HGR-Spielertrainer Lukas Steinhoff, der von seiner Mannschaft nun fordert: "Der Knoten muss platzen. Wir müssen gewinnen." Die Trainingseindrücke der Woche machen ihn optimistisch: "Die Jungs waren nach der Pleite gegen Überruhr sehr selbstkritisch und haben voll mitgezogen. Da war Leidenschaft und die nötige Aggressivität dabei, die ich mir auch für das Spiel beim TuS wünsche." Dass es für die Wermelskirchener ein Heimspiel in der Fremde wird, sieht Steinhoff nicht als Nachteil: "Der TuS hat zweimal auswärts gewonnen. Die können also nicht nur am Schwanen gut spielen." Nicht im Kader wird am Sonntag Joscha Saalmann sein, der aus beruflichen Gründen fehlt. Auch Danyon Jähnichen fehlt noch wegen seiner Schulterverletzung.

Samstag, 18 Uhr, Max-Siebold-Halle.

(RP)
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