Rollhockey Wienberg fordert jetzt "Herz und Leidenschaft"

Remscheid · Rollhockey-Bundesliga: Nach dem kollektiven Versagen gegen Herringen gastiert die IGR am Samstag in Calenberg.

Der Karneval sorgte wenigstens für kurzzeitige Ablenkung. Aber spätestens seit Dienstag hat der sportliche Alltag den Rollhockey-Bundesligisten IGR Remscheid wieder. Und seither wird beim Drittletzten der Tabelle weiter gerätselt, wie man der Krise Herr werden und das Ruder zum Besseren herumreißen kann. Am besten schon am Samstag (18 Uhr) im Gastspiel beim SC Bison Calenberg.

Spätestens seit dem sportlichen Offenbarungseid gegen Herringen vom vergangenen Samstag geht es nicht mehr so sehr um Platzierungen oder Personal. Im Fokus stehen vielmehr zuletzt vermisste Tugenden wie Teamgeist, Einstellung, Wille. Und auch beim leitenden Personal schwindet die Bereitschaft, Entschuldigungen für das Team in mangelnder Spielpraxis oder Verletzungspech zu suchen.

"Wir haben am Samstag kollektives Versagen gesehen, das ich in dieser Form auch noch nicht erlebt habe", resümiert der Sportliche Leiter Marcell Wienberg. "Erschreckend" sei gewesen, dass der Zusammenhalt in der Mannschaft während der 50 Minuten zu bröckeln begann: "Die IGR war nie eine technisch brillante Truppe. Aber uns hat immer das Kollektiv, der Kampfgeist und der Zusammenhalt ausgezeichnet." Den fordert er nun zurück. Schon am Samstag. Ohne Chance auf Ausreden, denn: "Es ist völlig egal, wie alt oder wie erfahren jemand ist: Wer in der Bundesliga spielen will, muss sich daran messen lassen. Und wenn die Alphatiere nicht auf dem Feld stehen, müssen andere Verantwortung übernehmen. Mit Herz und Leidenschaft."

Angst sei dabei ein schlechter Ratgeber und ohnehin völlig fehl am Platz. Fehler seien erlaubt. Auch das Endergebnis in Calenberg - immerhin der Tabellendritte - steht laut Wienberg nicht im Vordergrund: "Wir erwarten von jedem Spieler eine Reaktion auf die Pleite gegen Herringen. Ich weiß, dass es die Jungs viel besser können. Wenn's dann am Ende auch noch Punkte geben sollte - um so besser. Aber es geht am Samstag erst einmal um andere Dinge."

Die Aufräumarbeiten nach der ersten allgemeinen Verunsicherung begannen schon am Dienstag mit Bestandsaufnahmen in Einzelgesprächen. Bis zum Samstagabend werden noch weitere ernste Worte folgen. "Aber dann gibt es keine Lippenbekenntnisse mehr", betont Wienberg. Schließlich gelte es auch in der Ferne verlorengegangenen Kredit bei den eigenen Fans zurückzuholen.

Bereits im Ansatz würgt Wienberg übrigens eine mögliche Trainerdiskussion ab. "Die gibt es für mich nicht." Natürlich müsse man sich wie angekündigt Anfang März bei der Zukunftsplanung über die laufende Saison unterhalten. "Aber ich kann nicht erkennen, dass unser aktuelles Tief an Andreas Reinert liegt oder dass es zwischen Mannschaft und Trainer Unstimmigkeiten gibt. Deswegen bleibt es dabei: Ich möchte mit Andreas Reinert weiter zusammenarbeiten."

(RP)
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