Lokalsport Würziges Derby, herzliche Abneigung

Remscheid · Fußball-Bezirksliga: FC Remscheid empfängt zum Saisonauftakt den Dabringhausener TV. Steinhauer im FCR-Kasten?

 Ob Remscheids Marius Suchanoff (Mitte) im Derby dabei sein kann, ist aus Verletzungsgründen noch unklar. Die Dabringhausener Jonathan Schlockermann (links) und Marvin Dattner sind dagegen in jedem Fall im Röntgen-Stadion dabei.

Ob Remscheids Marius Suchanoff (Mitte) im Derby dabei sein kann, ist aus Verletzungsgründen noch unklar. Die Dabringhausener Jonathan Schlockermann (links) und Marvin Dattner sind dagegen in jedem Fall im Röntgen-Stadion dabei.

Foto: Moll

Zweimal standen sich der FC Remscheid und der Dabringhausener TV in der jüngeren Vergangenheit in Pflichtspielen gegenüber. Jeweils im Kreispokal behielt der FCR die Oberhand: Im Finale 2015 mit 3:0 und in der zweiten Runde in der vergangenen Saison mit 2:1. Im ersten Meisterschaftsspiel gegeneinander möchte der DTV gegen den Landesliga-Absteiger die Bilanz am Sonntag im Röntgen-Stadion nun gerne aufhübschen.

Nicht nur deswegen steckt viel Brisanz in der Partie. Hinzu kommt, dass beide Seiten wegen vielerlei Querverbindungen und Vorkommnisse im Vorfeld inzwischen geradezu in herzlicher Abneigung verbunden sind. Da war zuletzt beispielsweise die FCR-Verfügung, dass DTV-Fans, die nicht gerade zur Kategorie der Hooligans zählen, "aus Sicherheitsgründen" nun im Block F neben der Pressetribüne platziert werden, sofern sie sich in lila und weiß kleiden. Das empfand der DTV als "Schikanierung" - und tat das auch öffentlich kund.

Aber es gibt auch sportlich einige Rechnungen zu begleichen. Zum Beispiel bei Timo Zeißler, der gerade erst vom DTV ins Röntgen-Stadion gewechselt ist. Oder bei Michael Röttgen, Hannes Diekamp, Fabian Uthoff, Marcel Carnielo oder Talha Özkan, die in der Vergangenheit allesamt mal das FCR-Trikot trugen und nun beim selbst ernannten "Dorfverein" spielen. Dass beim FCR im administrativen Bereich Peter Nattermann und Michael Ickenstein arbeiten, die auch mal den Gästen nahestanden, verleiht dem Derby zusätzliche Würze.

"Ja, das ist sicher ein besonderes Spiel und ein echtes Highlight", sagt FCR-Trainer Zdenko Kosanovic: "Das muss ich den Jungs nicht erst erklären. Es sind im Internet schon einige Giftpfeile hin- und hergeflogen." Den DTV und seine Spielweise kennt er noch aus seiner Zeit als Ayyildiz-Trainer. Deswegen mahnt Kosanovic: "Wir wollen die Punkte natürlich behalten, müssen aber aufpassen, dass wir Dabringhausen nicht ins offene Messer laufen." Ob Torhüter Nico Tauschel und Verteidiger Marius Suchanoff spielen können ist noch ungewiss. Fällt Tauschel aus, könnte Ex-Keeper Christian Steinhauer als Aushilfe einspringen. Michele Buscemi und Nermin Jonuzi sind noch im Urlaub und stehen nicht im Kader.

Dagegen kann der DTV bis auf die langzeitverletzten Sebastian Fortyr und Dennis Dossmann sowie André Kleist und Nils Dolezych (haben ihre Karriere beendet) alle Akteure aufbieten. Das ändert allerdings nichts daran, dass Trainer Acar Sar "lieber gegen ein leichteres Format" begonnen hätte: "Der FCR ist schon eine Hausnummer und zusammen mit TVD Velbert und dem VfB Solingen für mich der Topfavorit." Auch deswegen gibt Sar die Marschroute aus: "Wir müssen in der Defensive kompakt stehen und dürfen uns nicht auskontern lassen." Die Atmosphäre - der FCR rechnet angeblich mit 1000 Zuschauern - lässt Sar kalt: "Das ist für alle eher ein Ansporn."

Sonntag, 15 Uhr, Röntgen-Stadion.

(RP)
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