Remscheid Sportbund: Stadion Reinshagen nicht sicher

Remscheid · Sportbund, SGH und Bezirksbürgermeisterhalten Prüfung eines Umzugs des FCR zum Reinshagen für zu spät und überflüssig.

Remscheid: Sportbund: Stadion Reinshagen nicht sicher
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die positive Reaktion der Stadtspitze auf den Vorstoß des FCR-Präsidenten Michael Kleinbongartz, einen Umzug des Fußball-Landeslegisten ins Stadion Reinshagen zu prüfen, weckt in Sportkreisen Verwunderung und auch harsche Kritik. Sehr deutlich wird Joachim Weber, Vorsitzender der SG Hackenberg: "Wenn der Verein mit einer bezahlten Mannschaft meint, ein anderes Stadion zu benötigen, dann soll er es aus eigenen Mitteln und aus eigener Kraft bauen. Jedenfalls nicht aus Steuergeldern." Nicht nur er, auch der Sportbund Remscheid (SBR) geht davon aus, dass die mit allen Beteiligten vereinbarten Pläne zur Sportanlage Hackenberg umgesetzt werden. Es sei bekannt, dass Reinshagen keine realisierbare Option sei.

Wie berichtet, hat der "neue" FCR-Präsident vor einigen Wochen den Umzugswunsch geäußert und bereits mit Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz darüber gesprochen. Der sagte zu, ausloten zu lassen, ob Reinshagen in puncto Sicherheit und mit Blick auf die derzeitige Belegung für den FCR geeignet sein könnte. Dieses Stadion erscheint Kleinbongartz attraktiver - es verfügt über einen Echt- und nicht einen Kunstrasen, wie er in Hackenberg vorgesehen ist. Dort soll die Mannschaft nach bisherigen Absprachen - wie auch der VfL - eine neue Heimat finden, wenn das Outlet Center auf dem Gelände des Röntgen-Stadions errichtet wird.

Ein neues Großspielfeld bildet einen wesentlichen Bestandteil der neuen Sportanlage, die von allen betroffenen Sportvereinen abgesegnet worden ist - vom FCR, der SG Hackenberg und vom VfL Lennep. Mit im Boot war auch der Sportbund Remscheid. Deren Geschäftsführerin wundert sich über die zugesagte Prüfung. "Die Fakten liegen doch schon auf dem Tisch", sagt Daniela Hannemann. Das Stadion Reinshagen erfülle nach Angaben von Polizei und Ordnungsbehörde nicht die Sicherheitsstandards, die der FCR selbst gefordert hatte: eine Zufahrt, die eine Trennung der Fanblöcke gewährleistet. Im Übrigen sei das Stadion Reinshagen mit Trainings- und Spielbetrieb anderer Vereine und Schulen bereits voll ausgelastet. Stiege der FCR mit ein, müssten andere weichen. Damit würde auch die Übergangszeit während des DOC-Baus noch komplizierter. Hannemann betont: "Die neue Sportanlage ist die beste Lösung."

Mit Augenmaß zu handeln, fordert Joachim Weber von Verwaltung und Politik. "Ich rede nicht von einer bezahlten Mannschaft, ich rede hier über Jugendarbeit. Bei uns und dem VfL geht es um 700 Kinder und Jugendliche."

"Wir müssen alles vermeiden, was der zügigen Umsetzung des DOC im Wege steht", appelliert Bezirksbürgermeister und Sportausschussvorsitzender Markus Kötter. Es bleibe nicht viel Zeit für eine Machbarkeitsprüfung und Einschätzung der Investitionen. Die Umzugswünsche des FCR kämen "leider etwas spät". "Sollte der Umzug nach Reinshagen nicht möglich sein, bleibt es bei den bisherigen Planungen."

(RP)
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