Remscheid Sprungbrett für den Weg in den Beruf

Remscheid · Ausbildungsmarkt bietet Jugendlichen viele Anregungen. Firmenparcours testet Talent und Fähigkeiten von Schülern.

 Berufsziel Zahntechniker? Die Remscheider Firma Eisenach-Dentaltechnik war ebenfalls auf dem Parcours vertreten.

Berufsziel Zahntechniker? Die Remscheider Firma Eisenach-Dentaltechnik war ebenfalls auf dem Parcours vertreten.

Foto: Nico Hertgen

Der Remscheider Ausbildungsmarkt zog gestern erneut Massen von jungen Menschen an. In den Räumen des Berufskollegs Technik an der Neuenkamper Straße konnten sich die Jugendlichen aller Schulformen an den Ständen der knapp 100 Aussteller informieren, mit den Ausbildern von Handwerk, Industrie und Dienstleistern ins Gespräch kommen und sich auch einen Überblick über verschiedene Studiengänge verschaffen. Mit dem klaren Ziel verbunden, Ausbildungsbetriebe mit möglichen Azubis oder zumindest Praktikanten in Kontakt zu bringen, war der in der Sporthalle Neuenkamp aufgebaute Firmenparcours konzipiert, der zum ersten Mal beim Ausbildungsmarkt angeboten wurde. In drei Durchgängen hatten Schüler Gelegenheit, an einzelnen Stationen typische Tätigkeiten verschiedener Berufsbilder kennen zu lernen.

Karin Ressel, Geschäftsführerin des Technikzentrums Minden-Lübbecke, hat das Konzept entwickelt und gab den mit einer Laufkarte ausgestatteten Teilnehmern vor dem Start eine Botschaft mit auf den Weg. "Ihr habt die Möglichkeit, Ausbildungs- und Praktikantenplätze zu ergattern. Dazu müsst ihr euch bestmöglich präsentieren. Also: Keine Mütze, keine Ohrstöpsel und kein Kaugummi im Mund." Diese klare Ansage nahmen sich viele zu Herzen und saßen konzentriert an den Tischen.

Das Finanzamt Remscheid hatte einen kurzen Gesetzestext vorbereitet. Den mussten die Jugendlichen lesen und wurden in einem anschließenden Quiz an den aufgestellten Laptops über die Inhalte befragt. "Mit solchen Texten haben wir tagtäglich zu tun", erklärte Alexander Steuer, der seinem Nachnamen alle Ehre macht und sich in einem dualen Studium auf die Laufbahn als Finanzbeamter vorbereitet. Die Fragen seien durchaus anspruchsvoll. Wie beurteilt er Interesse und Talent der Parcoursbesucher? "Manche waren super interessiert. Bei anderen merkte man, dass sie eher die Zeit vertrödeln wollten."

Am Stand des Sana-Klinikums ging es um das richtige Händedesinfizieren. Vielfach waren es Mädchen, die sich nach der Ausbildung zur Kranken- und Gesundheitspflegerin erkundigten. An anderen Ständen mussten eher technische Aufgaben wie das Zusammensetzen von kleinen Bausätzen gemeistert werden. Annika und Beate, Schülerinnen der Hauptschule Wilhelmstraße, versuchten, einen Zahn aus Ton zu modellieren. Gar nicht so einfach, wie Annika lachend bemerkte. Anja Schumacher, Zahltechnikerin bei Eisenach-Dentaltechnik in Remscheid, ist von der Idee des Parcours begeistert. Bei einer ähnlichen Aktion im Vorjahr habe man zwei sehr gute Auszubildende gewinnen können. Auch gestern zeigten Schüler Geschicklichkeit und räumliches Vorstellungsvermögen. Über vereinbarte Praktika führe dann häufig der Weg zu einem Ausbildungsverhältnis, sagte Anja Schumacher.

(bona)
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