Schulpolitik Stadt investiert ins digitale Klassenzimmer

Remscheid · Jährlich 1,35 Millionen Euro sollen bis 2021 in Technik und Breitbandanschlüsse fließen. Schulleiter atmen auf.

 Lernen mit dem Tablett. Digitale Technik ist Teil des Lernens geworden. Damit sie funktioniert, wird schnelles WLAN immer wichtiger.

Lernen mit dem Tablett. Digitale Technik ist Teil des Lernens geworden. Damit sie funktioniert, wird schnelles WLAN immer wichtiger.

Foto: Carmen Jaspersen (Archiv)

Die Stadt Remscheid steckt in den kommenden vier Jahren viel Geld in die Medienausstattung ihrer Schulen. 1,35 Millionen Euro pro Jahr sollen in den Ankauf von moderner Technik, bessere WLAN-Versorgung und in die externe Wartung der Netzwerke gesteckt werden. Der Schulausschuss verabschiedete die Pläne am Mittwochabend einstimmig.

Damit erhielten die Schulen eine Ausstattung auf "hohem, aber angemessenem Niveau", sagte der für die Schulen zuständige Dezernent Thomas Neuhaus gestern der BM. "Das ist eine Remscheider Spezialität", sagte Neuhaus. Politik und Verwaltung würden seit Jahren große Anstrengungen unternehmen, um die Schulen zeitgemäß auszustatten und so modernen Unterricht möglich zu machen.

Eine halbe Million Euro dieses Investitionspaketes fließt pro Jahr aus dem Förderprogramm des Landes "Gute Schule 2020". Die Stadt plant, diesen Anteil für das Jahr 2021, wenn das Landes-Programm ausgelaufen ist, selber zusätzlich zu stemmen, will allerdings 2020 zunächst eine Erhebung machen, wie weit der Ausbauplan dann gediehen ist.

Für vier Jahre stockt die Stadt ihre Schulausgaben im Haushalt für diesen Bereich um 345.000 Euro auf. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt bei der Medienentwicklung noch eine Nullrunde eingelegt, um die Vorgaben des Stärkungspaktes des Landes NRW für hoch verschuldete Kommunen zu erfüllen. "Wir kommen dahin, wo wir immer hinwollten", lobte Hans-Heinz Schumacher, Leiter des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums, das geplante Investitionsprogramm. Und fügte hinzu: "Wenn die Planung umgesetzt wird, können wir aufatmen". Thomas Neuhaus sprach von einer "sehr, sehr guten Botschaft für den Bildungsstandort Remscheid".

Thomas Richter von der Firma Garbe & Lexis hatte dem Ausschuss zuvor die Grundlagen des dem Beschluss zu Grunde liegenden Medienentwicklungsplanes vorgestellt. Mit diesem Plan bewege sich Remscheid im "oberen Mittelfeld" in NRW, sagte Richter. Das Institut begleitet die Stadt seit vielen Jahren bei Fragen der Schulentwicklung und hilft, die Schritte langfristig aufeinander abzustimmen. Das Thema Vernetzung gewinne an Bedeutung, sagte Richter.

In den vergangenen Jahren hatte der Schwerpunkt des Planes auf der Anschaffung von Whiteboards (digitale Schultafel) und Computern gelegen. Schnelles Internet steht nun für die nächsten Jahre ganz oben auf der Agenda. Die Kosten für Wartung und Support steigen, weil die Technik anspruchsvoller wird.

Für die Schüler haben die Pläne einen netten Nebeneffekt. Ihre WhatsApp-Chats per Handy laufen im schnellen Netz viel flüssiger.

(RP)
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