Remscheid Stadt passt auf vor Grundschulen

Remscheid · Mitarbeiter des Ordnungsamtes kontrollierten gestern Fahr- und Parkverhalten zum Schulstart.

 Melanie Gruns vom Ordnungsamt am Messwagen, der gestern Morgen an der Grundschule an der Menninghauser Straße stand.

Melanie Gruns vom Ordnungsamt am Messwagen, der gestern Morgen an der Grundschule an der Menninghauser Straße stand.

Foto: Schütz Michael

Kaum sind die Ferien vorbei, herrscht wieder morgendliches Chaos vor den Schulen: Eltern, die meinen ihre Sprösslinge "nur kurz" bis zur Eingangstür der Schule fahren zu müssen, verursachen jeden Morgen ein großes Verkehrssicherheitsrisiko, weiß Ordnungsamtsmitarbeiter Arnd Liesenfeld. Besonders an Grundschulen beobachten die Ordnungsamts-Mitarbeiter immer wieder kritische Situationen.

Dabei ist die Problematik längst bekannt. "Alle Eltern wissen Bescheid, dass sie die Kinder nicht bis vor die Schule fahren sollen", sagt Liesenfeld. "Weil es einfach für die Kinder gefährlich wird, wenn sie in der morgendlichen Hektik zwischen den kurz anhaltenden oder parkenden Autos herlaufen." Daher herrscht auch vor dem Schulgelände absolutes Halteverbot. Daran hält sich aber offenbar nicht jeder.

Gestern ein Team des Ordnungsamtes vor der katholischen Grundschule Menninghausen im Einsatz: Die Kollegen im Blitzerfahrzeug hatten innerhalb von knapp 30 Minuten bereits fünf Temposünder gemessen Die beiden Mitarbeiterinnen Melanie Grune und Claudia Thyzel hatten derweil ein Auge auf die anhaltenden Autos vor der Schule: An diesem Morgen war es für sie jedoch vergleichsweise ruhig. Die Eltern schienen sich an die Regeln zu halten.

Wie Stefanie Pelkmann, die ihren erst am Vortag eingeschulten Sohn zur Schule begleitete. Einige Hundert Meter vor dem Schulgebäude hatte sie ihr Auto geparkt und ging das kurze Stück gemeinsam mit ihrem Sohn. "Ich plane mir etwas Zeit ein und gehe das letzte Stück lieber mit ihm zusammen." Alleine los schicken möchte sie ihren Sohn noch nicht. Dafür sei der Schulweg noch zu weit. Pelkmann hat sich zudem als Schülerlotsin gemeldet und wurde an diesem Vormittag gemeinsam mit sechs weiteren Elternteilen vom Verkehrssicherheitsberater der Polizei, Michael Brandenstein, geschult. Künftig sollen sie den Kindern beim Überqueren der Berghauser Straße im Verkehr behilflich sein. Nur wenige Eltern fuhren an diesem Morgen tatsächlich bis vor die Schule, doch diejenigen, die es taten, hatten immer dieselbe Ausrede parat: "Es ist doch nur kurz, ich bin schon wieder weg", sagte beispielsweise ein Vater kurzangebunden, der beim Anblick der Damen vom Ordnungsamt ins Auto sprang und losfuhr.

"So etwas erleben wir eigentlich ständig", sagte Grune. "Eigentlich weiß es jeder, jeder versteht es, und trotzdem gibt es immer wieder einige, die es trotzdem machen." Ein dickes Fell brauchen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes manchmal schon, berichtet auch Kollegin Thyzel. "Viele Eltern sind auch einfach uneinsichtig und werfen uns vor, wir würden kontrollieren, weil die Stadtkasse leer ist. Dabei geht es um die Sicherheit ihrer eigenen Kinder."

(RP)
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