Remscheid Stadt plant neues Wohnhaus für Flüchtlinge am Hasten

Remscheid · In dem bislang als Industrieimmobilie genutzten Gebäude Oberhölterfelder Straße 54 und 56 am Hasten soll ein neues Wohnhaus mit 30 Wohnungen für Flüchtlinge entstehen. Das teilte die Stadt gestern in einer Pressekonferenz mit.

Die unmittelbaren Anlieger waren am Samstag bereits mit einem Brief der Stadt über die Pläne informiert worden. Die Unterbringungssituation von Flüchtlingen in den derzeit genutzten Wohnanlagen habe mittlerweile dramatische Ausmaße erreicht, schreibt die Stadt an die Anwohner. Mit Hilfe eines Investors soll das Objekt am Hasten bis zum zweiten Quartal 2015 in eine moderne Wohnanlage mit dreißig Wohneinheiten umgebaut werden. "Marktübliche familiengerechte Wohnungen in unterschiedlichen Größenzuschnitten" mit Küche und Bad sollen entstehen. Das Objekt soll zudem "so ausgebaut werden, dass es wie ein Mehrfamilienhaus anmutet und nicht den Eindruck einer Unterkunft erweckt", heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Sollten die Zahlen der Flüchtlingen zurückgehen, können andere Menschen in diese Wohnungen einziehen, sagte gestern Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Derzeit mietet die Stadt einzelne Wohnungen an, um die Flüchtlingen unterzubringen. Dort werden Menschen untergebracht, die schon länger in der Stadt sind und die besser klarkommen. So wird Platz in den größeren Anlagen frei für die Neuankömmlinge.

Geplant ist, dass der Betreuungsverein BAF am Hasten neben einer sozialarbeiterischen Betreuung auch einen "Rund-um-die-Uhr"-Hausmeisterdienst an 365 Tagen im Jahr anbietet. Er stehe "als ständiger Ansprechpartner" für Bewohner parat und biete "sich auch als Kontaktpartner für Nachbarn und Anwohner an", heißt es weiter.

Um Sorgen von Anwohner entgegenzutreten, soll das Projekt im Rahmen einer Bürgerversammlung im ersten Quartal 2015 im Detail vorgestellt werden. Dann will die Stadt "umfassend über das geplante Wohn- und Betreuungsprojekt aufklären" und "für ein friedliches Miteinander und Akzeptanz der Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit und Frieden in Remscheid Schutz suchen", werben.

Alleine in diesem Jahr hat Remscheid rund 300 neue Flüchtlinge aufnehmen müssen. Auch weiterhin ist wegen der vielen Kriege auf der Welt mit steigenden Flüchtlingszahlen zu rechnen.

Die Stadt hofft, dass am Hasten ein ähnlich gelungenes nachbarschaftliches Verhältnis entsteht wie im Umfeld der Häuser für Flüchtlinge in Lennep und Lüttringhausen.

(RP)
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