Remscheid Stadt und Verkehrswacht zum Schulstart präsent

Remscheid · Nach den Sommerferien beginnt für 911 junge Remscheider der "Ernst des Lebens" - und damit auch der Ernst im Straßenverkehr. Dort lauern Gefahren auf die i-Dötzchen: 2016 und im ersten Halbjahr 2017 zählte die Polizei 38 Unfälle in den drei bergischen Großstädten auf dem Schulweg. In Remscheid wurden dabei vier Kinder verletzt.

 Kontrollen wie hier im letzten Jahr an der Grundschule Menninghausen stehen auf dem Plan des Ordnungsamtes.

Kontrollen wie hier im letzten Jahr an der Grundschule Menninghausen stehen auf dem Plan des Ordnungsamtes.

Foto: Schütz, Michael

Ordnungsamtsleiter Jürgen Beckmann weiß, dass viele Eltern vermeintlich auf Nummer sicher gehen wollen und den Nachwuchs mit dem Auto zur Schule bringen. Das aber sorge in Stoßzeiten immer wieder für unnötige Hektik. "Viele wollen die Kinder am liebsten bis ins Klassenzimmer bringen", beschreibt Otto Mähler das tägliche Chaos, das sich rund um die Schulen abspielt.

Um das zu verhindern, wurden Halteverbotszonen eingerichtet, die aber immer wieder ignoriert werden. Ordnungsamtschef Beckmann kündigt daher in den ersten Wochen des neuen Schuljahres intensive Kontrollen an - nicht nur im ruhenden Verkehr. Auch auf Tempomessungen sollten sich Autofahrer an den Schulen einstellen. Hier gilt Tempo 30.

Um den Alltagsärger an den Grundschulen zu beheben, plant das Ordnungsamt nach wie vor "Kiss-and-go"-Zonen. Das sind gekennzeichnete Bereiche, die sich in einigem Abstand zur Schule befinden. Hier sollen sich die Eltern in Ruhe von ihrem Nachwuchs verabschieden können. Beckmann brachte dieses Konzept bereits 2016 ins Gespräch. Umgesetzt wurde es nicht. "Denn wir wollen den Schulen kein Konzept überstülpen. Wir wollen sie dabei mit ins Boot holen." Individuelle Lösungen müssten her - und das sei zeitintensiv.

Otto Mähler, selber einst erfahrener Verkehrspolizist, rät dazu, den Kindern etwas zuzutrauen - ein paar Schritte sollten in jedem Fall bis zum Schulgebäude möglich sein. Im Winter, aber auch an Nebeltagen, sollten sie zudem Signalfarben tragen, damit sie von den Autofahrern gesehen werden. Und: Wenn es regnet, empfiehlt er Jacke mit Kapuze - und keinen Regenschirm. "Der lenkt nur ab und hindert die Sicht", erläutert der Vorsitzende der Verkehrswacht. Noch gut kann er sich an einen Unfall erinnern, der sich ereignet hatte, nachdem ein kleiner Schüler seinen Schirm verloren hatte. "Der Wind wehte ihn auf die Straße. Der Junge wollte den Regenschirm auffangen - und übersah dabei das Auto." Das Kind kam unter die Räder, es wurde schwer verletzt

(RP)
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