Kommentar Stadt will Druck machen

Kommentar · Der Park muss bleiben!

Stadtplaner Hans-Gerd Sonnenschein versteht den Ärger von Carsten Schossow. "Wir als Stadt Remscheid sind aber nicht Herr des Verfahrens", erklärt er auf BM-Anfrage. Er begrüße den Park an der Grüne ausdrücklich, über geltendes Recht dürfe sich die Kommune aber nicht hinwegsetzen. "Düsseldorf hat den Antrag von Schossow, die Landschaftsschutzfläche zu verkleinern, mit der Begründung abgelehnt, dass man aufgrund der vorliegenden Unterlagen keine Entscheidung treffen kann", erläutert Sonnenschein. Deshalb habe die Stadt mit Schossow gesprochen, um die nötigen Unterlagen erstellen zu lassen. Problem: Das Gutachten würde 18 000 bis 20 000 Euro kosten. "Das können wir Schossow nicht zumuten. Deshalb gibt es am 21. August vor Ort ein Gespräch mit einem Gutachter, der eine erste Einschätzung vornehmen soll. Mit diesem Ergebnis fahren wir dann wieder nach Düsseldorf, um die Genehmigung für die Erweiterung zu bekommen", betont Sonnenschein. Er wisse nicht, wie groß die Chancen für Schossow sind, aber die Ersteinschätzung sei sicher wesentlich günstiger. Problem an der Grüne 1 ist nach Angaben des Stadtplaners, dass die Flächen im Gebietsentwicklungsplan nicht als Bauflächen dargestellt sind, sondern als regionaler Grünzug. "Für eine entsprechende Änderung brauchen wir die Zustimmung der Landesplaner bei der Bezirksregierung", betont Sonnenschein. Die Stadt Remscheid könne da nicht mehr tun. Schossow brauche einen etwas längeren Atem. "Denn wir als Stadt möchten, dass er bleibt. Dafür müssen aber die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden", sagt er. Sonnenschein verspricht, dass sich die Stadt beeilen wolle. "Aber ohne Düsseldorf geht es nicht", meint er.

Remscheid ist wahrlich nicht reich gesegnet mit touristischen Attraktionen. Der Greifvogelpark ist konzipiert für alle Generationen und deshalb so wertvoll für die Stadt und das weitere Umland. Hier wird pädagogisch und erlebnisorientiert gearbeitet. Und jetzt soll dieses Kleinod daran scheitern, dass 25 bis 30 Volieren nicht in einem Waldstück aufgestellt werden dürfen, in dem es außer Farne und Bäume nichts gibt? Klingt wie der blanke Hohn. Die Stadt tut gut daran, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Aufsichtsbehörde in Düsseldorf davon zu überzeugen, dass ein solcher Park unbedingt in ein Landschaftsschutzgebiet gehört. Carsten und Karola Schossow haben die volle Unterstützung verdient. Der Park muss bleiben!

(RP)
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