Remscheid Stadt wirbt mit Film um Erzieherinnen

Remscheid · Durch die Kooperation mit dem Berufskolleg Käthe-Kollwitz gibt es nun eine enge Verknüpfung zwischen Praxis und Schule. Etwa 700 neue Kita-Plätze müssen in Remscheid in den nächsten Jahren geschaffen werden.

 Bei der Versorgung mit Erzieherinnen ist in Remscheid noch alles im grünen Bereich. Bei der Versorgung mit Erzieherinnen ist in Remscheid noch alles im grünen Bereich.

Bei der Versorgung mit Erzieherinnen ist in Remscheid noch alles im grünen Bereich. Bei der Versorgung mit Erzieherinnen ist in Remscheid noch alles im grünen Bereich.

Foto: dpa

Mit einem Imagefilm will die Stadt dafür werben, dass sie einerseits den Erzieherinnen einen guten und verlässlichen Arbeitsplatz bieten kann, und andererseits Eltern dafür gewinnen, ihr Kind in eine städtische Einrichtung zu geben. "Wir sind gut aufgestellt", sagt Sozialdezernent Thomas Neuhaus über die aktuelle Situation bei der Versorgung mit Kita-Plätzen. Das heißt aber nicht, dass es in Zukunft auch so bleibt. Ein Blick nach Köln zeigt, was schnell passieren kann. Dort konnten dringend benötigte Kindergärten nicht an den Start gehen, weil es keine Erzieherinnen auf dem Arbeitsmarkt gab. Remscheid hat es hingegen in diesem Jahr ohne große Probleme geschafft, die neue Kindertagesstätte am Schützenplatz mit zwölft Stellen in Betrieb zunehmen. Kölner Verhältnisse gibt es in Remscheid nicht. "Wir müssen uns rechtzeitig um Nachwuchskräfte bei den Erzieherinnen kümmern", sagt Neuhaus. Es gibt noch weitere Mittel als den Werbefilm, mit denen die Stadt den weichen Standortfaktor "Angebot an Kindergartenplätzen" fördern will. Die Kooperation mit dem Berufskolleg Käthe-Kollwitz gehört dazu. Neben der klassischen Erzieherausbildung mit zwei Jahren theoretischem Unterricht und einem Anerkennungsjahr gibt es in dem Berufskolleg an der Brüderstraße nun eine praxisintegrierte Ausbildung.

80 Schülerinnen werden in Remscheider Kindertagesstätten arbeiten und lernen, in der Erwartung, sie später auch fest einstellen zu können. Sie werden gebraucht. Etwa 700 neue Kita-Plätze müssen in Remscheid in den nächsten Jahren geschaffen werden. Steigende Geburtenraten und Flüchtlingskinder machen diese Investitionen nötig. Peter Nowack, innerhalb des städtischen Jugendamtes für die Kita-Betreuung zuständig, gibt sich entspannt: "Wir erfüllen überall die verlangte Soll-Stärke." Zum ersten August waren nur eine Stelle "Erzieherin" in Vollzeit und vier Stellen als "Kinderpflegerin" vakant.

Insgesamt betreuen die 59 Kindertageseinrichtungen in Remscheid 3789 Kinder. Die Versorgungsquote für Kinder unter drei Jahren liegt bei 34 Prozent. "Die wollen wir bis Ende nächsten Jahres auf 38 Prozent steigern", sagt Novak. Auch bei der Versorgungsquote bei Kindern über drei Jahren sei noch Luft nach oben - von derzeit 92 Prozent auch 98 Prozent.

Von den 59 Einrichtungen betreibt die Stadt mit 20 Kindertagesstätten gut ein Drittel. Das entspricht der Größe eines mittelständischen Unternehmens mit 296 Angestellten. "Eine Stadt sollte wissen, wie es geht, eine Kindertagesstätte zu betreiben", sagt Neuhaus. Auch wenn damit hohe Kosten verbunden seien, könne sie mit eigenen Einrichtungen Einfluss auf die Bildungslandschaft nehmen und zusammen mit den freien Trägern den Eltern eine Vielfalt an Betreuungsmöglichkeiten garantieren. Eltern haben die freie Wahl, wo sie ihr Kind unterbringen wollen. Auch wenn manche sich über hohe Gebühren wundern, der Anteil an der Gesamtfinanzierung liegt bei 6,5 Prozent.

(RP)
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