Albert-Einstein-Gesamtschule Schüler kreieren mit Profis einen Videowalk

Remscheid · von Anna Mazzalupi

 Gruppenbild mit Fagott: Julia Dill von der Kraftstation (hinten links), Alexandra Kalka (hinten rechts, Bergische Symphoniker), Lehrer Jochen Menn, Ruth Krabbe (Bergische Symphoniker) und Schüler der Albert-Einstein-Schule.

Gruppenbild mit Fagott: Julia Dill von der Kraftstation (hinten links), Alexandra Kalka (hinten rechts, Bergische Symphoniker), Lehrer Jochen Menn, Ruth Krabbe (Bergische Symphoniker) und Schüler der Albert-Einstein-Schule.

Foto: Moll

Die Stadt und ihre Kulturen befinden sich ständig in einem Wandel. Verschiedene Nationen kommen zusammen und bereichern sich gegenseitig. Im Fachjargon nennt man das "Transkulturalität".

Diesem Phänomen widmet sich das neue Projekt von Kraftstation, Bergischen Symphonikern und der Albert-Einstein-Schule im Rahmen des Förderprogrammes "Kultur macht stark". "Çüs - Die Transformation meiner Welt" lautet der Titel, unter dem bis zu 20 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren einen rund 20-minütigen Videowalk erarbeiten. Çüs ist ein türkisches Wort, das von fast allen Jugendlichen verwendet wird. Es bedeutet so viel wie "Wow" oder "Krass".

"Ein Videowalk ist eine eigene Theaterform. Der Besucher hält einen Tablet-PC in der Hand, auf dem der Film läuft, der ihn durch die Location führt", erklärt Julia Dill von der Kraftstation. Die Filmszenen, die die Jugendlichen selbst erarbeiten, werden in der Kulturwerkstatt aufgenommen. Dort werden auch bei der Premiere am 5. November die Filmszenen durch Live-Inszenierungen ergänzt. Diese Art der Theaterkunst, sagt Dill, ist bisher einzigartig in Remscheid.

Die Freie Theatergruppe Pulk Fiction aus Bonn übernimmt die künstlerische Umsetzung. Hannah Biedermann wird Regie führen, um die Ideen der Teilnehmer sinnvoll zu einem Ganzen zusammen zu fügen. Norman Grotegut ist für Kameraführung und Schnitt verantwortlich.

Ein weiteres Highlight ist die Zusammenarbeit mit den Bergischen Symphonikern. In einem Workshop stellen die Jugendlichen zusammen mit den Musikern ihren eigenen Soundtrack für den Film zusammen - sozusagen auch ein transkultureller Akt, da klassische Elemente mit ausgesuchten, modernen Stücken verschmelzen. "Der ist exklusiv gemacht, den gibt es nirgendwo anders", merkt Alexandra Kalka, Koordinatorin Education bei den Bergischen Symphonikern, an.

Grundlage für die Komposition bilden zum einen die Schilfmusik von Kurt Hopstein. Zum anderen ein selbstkomponierter Tango "Verdemar" von Dario Erlichman, der die Teilnehmer bei der Schnittarbeit am PC leiten wird.

"Das Thema ist sehr interessant und passt gut zu unser Situation", sagt Debora (15) von der Albert-Einstein-Schule. "Ich habe Spaß daran, mich in andere Rollen zu versetzen und die Szenen zu entwickeln",ergänzt Marcel (15), Schüler an der Hauptschule Wilhelmstraße. Noch sind fünf Plätze für das Projekt, das durch "Künste öffnen Welten" der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung finanziert wird, frei. Anmeldung per Mail an kultur@kraftstation.de.

(RP)
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