Wissenschaftler Besuchen Waldgenossenschaft Waldwirtschaft als Modell für Südkorea

Remscheid · Ziel eines Besuches von vier Forst- und Sozialwissenschaftlern der Universität von Yeungnam in Südkorea unter der Leitung von Professor Dr. Yu-Hyoung Lee war in dieser Woche die Waldgenossenschaft Remscheid. Hintergrund sind die zur Überraschung der Waldgenossenschaftsakteure vergleichbaren Strukturprobleme in Südkorea im dortigen Kleinprivatwald.

Ziel eines Besuches von vier Forst- und Sozialwissenschaftlern der Universität von Yeungnam in Südkorea unter der Leitung von Professor Dr. Yu-Hyoung Lee war in dieser Woche die Waldgenossenschaft Remscheid. Hintergrund sind die zur Überraschung der Waldgenossenschaftsakteure vergleichbaren Strukturprobleme in Südkorea im dortigen Kleinprivatwald.

Mit einer Durchschnittsbesitzgröße von weniger als 2 ha - ähnlich den Verhältnissen im Remscheider Raum - werde eine nachhaltige Bewirtschaftung des Privatwaldes deutlich erschwert, da aufgrund der Kleinteiligkeit kaum wirtschaftliche Anreize für die Eigentümer bestehen. Daher sei man unter anderem im Zuge einer Forschungskooperation mit der Universität Göttingen auf die bereits mehrfach prämierte Remscheider Waldgenossenschaft aufmerksam gemacht worden.

Professor Lee und sein Forscherteam zeigten sich beeindruckt von den Aktivitäten und Ideen der Waldgenossenschaft, die der Aufsichtsratsvorsitzende Ronald Paas sowie die beiden Vorstände Markus Wolff und Volker Pleiß ihren Gästen auch vor Ort im Wald der Genossenschaft vorstellten . Vor allem die unkomplizierten Angebote für waldinteressierte neue und auswärtige Waldbesitzer, Mitglied der Genossenschaft zu werden und damit Verantwortung für die naturgemäße Waldwirtschaft in einem urbanen Umfeld zu übernehmen, stießen bei den Gästen auf reges Interesse.

Die Wissenschaftler betonten dabei übereinstimmend, dass diese Ansätze und Ideen Modellcharakter zur Überwindung der Strukturprobleme auch in Südkorea haben könnten. Sie kündigten einen Besuch einer weiteren Forscherdelegation für Anfang Dezember an. Satzungsgemäßes Ziel der Waldgenossenschaft ist es unter anderem, zerstreut gelegenen privaten Kleinstwaldbesitz zusammenzuführen, diesen naturnah zu bewirtschaften und somit eine alternative, nachhaltige Geldanlageform zu schaffen. Diese Wertanlage sei dabei zugleich ökologisch, regional sowie nachhaltig vor Ort für alle BürgerInnen erlebbar. Die erst im März 2013 gegründete Waldgenossenschaft Remscheid eG ist die bislang erste und einzige Bürgerwaldgenossenschaft in Deutschland in der Rechtsform einer eG (eingetragene Genossenschaft). Seit ihrer Gründung wurden bereits über 40 ha Wald im Bergischen Land erworben oder als sogenannte Sacheinlage eingebracht.

Mittlerweile zählen auch das Land NRW und der Rheinisch-Bergische-Naturschutzverein (RBN) e.V. zu den gut 150 WaldgenossInnen, die aus dem gesamten Bundesgebiet stammen. (BM)

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort