Remscheid „Stadtumbau West“ — Start in Lennep

Remscheid · Der Startschuss für das Programm "Stadtumbau West" ist nun auch in Lennep gefallen: Wie Stadtplaner Hans-Gerd Sonnenschein berichtet, sind in der Neustadt zurzeit Mitarbeiter eines Essener Städtebaubüros unterwegs, um eine erste Bestandsaufnahme zu erstellen. Sie dient als Grundlage für ein Stadtentwicklungskonzept, mit dem die Kölner Straße und ihre Umgebung für Anwohner, Touristen und Kunden des Einzelhandels wieder attraktiver gemacht werden soll.

Hans-Gerd Sonnenschein muss nicht lange überlegen, um Orte zu benennen, an denen es in Lennep Handlungsbedarf gibt. Seit langem steht das ehemalige Amtsgericht leer, die alte Post gegenüber dem Bahnhof ist unansehnlich, ebenso die Kneipe direkt daneben. "Es gibt viele Gebäude, die nicht in bestem Zustand sind." Um das Entstehen weiterer Brachen zu stoppen, soll Lennep daher jetzt in das Landesprogramm "Stadtumbau West" oder in ein ähnliches Förderprogramm aufgenommen werden. Der Vorteil: Es fließt Geld.

Am Honsberg ist das Verfahren schon im Gang. Einer Analyse von Wohn- und Bevölkerungssituation, Wirtschaftskraft und Einzelhandel folgte eine Ideensammlung unter Beteiligung der Bürger. Arbeitsgruppen wurden gegründet, Runde Tische tagten. Ein Paket mit wünschenswerten Maßnahmen wurde geschürt, zu dem eine Verschönerung von Fassaden genauso gehören wie die Umgestaltung der Freiheitstraße. Volumen: 20 Millionen Euro.

Ähnliche Impulse werden nun auch für Lennep erwartet. Davon würde auch das an der Kölner Straße sitzende Warenhaus Hertie profitieren, das sich zurzeit bekanntlich in der Insolvenz befindet. Das hofft jedenfalls Oberbürgermeisterin Beate Wilding, die unlängst Insolvenzverwalter Biner Bähr von den Plänen zum "Stadtumbau West" informierte. Einziger Nachteil: Die Stadt Remscheid muss in Vorleistung treten und mit rund 20 000 Euro ein Start-Gutachten finanzieren. Das ist erforderlich, um sich überhaupt für die Teilnahme an einem Förderprogramm bewerben zu können. Das Start-Gutachten wird vom Essener Städtebaubüro zurzeit erstellt.

Der Zeitplan für das weitere Programm ist straff. Im Februar oder März sollen die Lenneper zu einer ersten Informationsveranstaltung eingeladen werden, aus der Arbeitsgruppen hervorgehen sollen. Möglichst noch im Juli soll der Förderantrag gestellt werden.

(RP)
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