Remscheid Stadtwerke senken den Gaspreis zum zweiten Mal

Remscheid · Der Verfall der Energiepreise kommt den Kunden zugute. Einsparungen bis zu 120 Euro im Jahr möglich.

Zum ersten August senken die EWR den Gaspreis um durchschnittlich 0,39 Cent pro Kilowattstunde. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden spart 120 Euro pro Jahr. Nutznießer dieser erneuten Preissenkung sind die Kunden, deren Premio-Verträge im Sommer auslaufen. Diejenigen, die sich für zwei Jahre gebunden haben, müssen darauf hoffen, dass die gesenkten Preise auch noch im nächsten Jahr Bestand haben. EWR-Geschäftsbereichsleiter Klaus Günther-Blombach geht davon aus, dass die Preise nicht noch weiter nach unten rutschen. Im Gegenteil: Mit einem leichten Anstieg wird wieder gerechnet.

Die Senkung des Preises kann nicht als ein freiwilliges Entgegenkommen der EWR betrachtet werden. Die aktuelle Rechtssprechung verpflichtet die Stadtwerke, gesunkene Einkaufspreise an den Kunden weiter zu geben. Das gilt natürlich auf für eine Erhöhung bei Verteuerung.

So wie der Ölpreis in den vergangenen Monaten auf Talfahrt gegangen ist, verfielen auch die Strom- und Gaspreise. Die Stadtwerke konnten billiges Gas einkaufen, manchmal lag der Preis sogar zwischen 14 und 15 Dollar pro Megawattstunde. Ansonsten habe er sich auf dem Niveau zwischen 22 und 24 Dollar pro Megawattstunde eingependelt.

30 000 Kunden bestellen bei der EWR ihr Gas. 80 Prozent von ihnen unterschreiben einen Vertrag, der ihnen einen festen Preis für ein oder zwei Jahre garantiert. Bisher gab es immer wieder viel Briefverkehr, um die auslaufenden Verträge neu zu verlängern. Das soll sich aber ändern. Bei den künftigen Verträgen soll eine neue Regelung gelten: Wenn keiner der Partner kündigt, verlängert sich der Vertrag automatisch. 40 Prozent des Gases verkaufen die Stadtwerke im ersten Quartal. Aus Sicht der Stadtwerke waren die Wintermonate ein gutes Geschäft. Noch bis April liefen die Heizungen. Da aber die letzten drei Monate im vorigen Jahr außergewöhnlich warm waren, habe der durchschnittliche Haushalt nicht mehr verbraucht als üblich. "Mit hohen Nachschlägen müssen die Kunden nicht rechnen", sagt Günther-Blombach.

Viele Bürger dämmen ihr Haus und investieren in Heizungen, um Energie und Kosten zu sparen. Bisher machen sich diese Effizienzmaßnahmen bei den Stadtwerken kaum bemerkbar. Der Rückgang beim Gasverbrauch liege bei einem Prozent.

(RP)
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