Remscheid Starke Töne über Kraft der Liebe

Remscheid · Beim symphonischen Pop-Konzert glänzten Solisten, Profiband und Jugendorchester.

 Nicht nur der heimliche Publikumsliebling, Nicole Berendsen, auch die anderen Solisten präsentierten weltbekannte Songs über das Liebe.

Nicht nur der heimliche Publikumsliebling, Nicole Berendsen, auch die anderen Solisten präsentierten weltbekannte Songs über das Liebe.

Foto: jürgen moll

Die "Power of Love" (Die Kraft der Liebe) sollte in all ihren Facetten beim "Symphonischen Pop-Konzert" am Sonntag im Teo Otto Theater zweimal über die Bühne gehen. Es startete rockig: Martin Berger, Musical-Sänger aus Österreich und nicht zum ersten Mal im Teo Otto Theater zu sehen, legte den Titelsong "Power of Love" - das Original brachten "Huey Lewis & The News" 1986 heraus - mit umfassender Bühnenpräsenz dem Publikum im ausverkauften Teo Otto Theater zu Füßen.

Die Leute gingen sofort klatschend mit, wussten sie doch vermutlich alle, was sie erwartete: Erstklassige Musical-Interpreten, begleitet von einer Profi-Band und dem hoch motivierten und tadellos vorbereiteten Remscheider Jugendorchester unter der Leitung von Christoph Spengler und Jungdirigent Patrick Cellnik.

Es war herrlich. Die Technik liefert einen Bombensound, der jedes noch so kleine Spenglersche Instrumentierungsschmankerl brillant und akzentuiert zur Geltung brachte - ein Sound der Spitzenklasse. Und die Gesangstars ließen selbstredend auch nichts zu wünschen übrig. Alle waren gute Bekannte. Neben Martin Berger glänzten gesanglich der heimliche Publikumsliebling, die immer jünger anzusehende Nicole Berendsen, Silvia Vicinelli im Sound der Mariah Carey und David Michael Johnson mit unverwechselbarem dunklen Timbre.

Dass in der Liebe nicht nur "Power" regiert, sondern natürlich auch viel Gefühl mit Tränen, Glück, Hochgefühl, Wehmut und sogar Verzweiflung eine große Rolle spielt, zeigten die Balladen, teilweise im Duett gesungen.

Von "Unchain my Heart" (Joe Cocker) über "I'll be there" (á la "Jackson 5"), "Up where we belong" (Joe Cocker, Jennifer Warnes) bis "Ich atme ein" (Roger Cicero) war alles dabei, was zu Herz und Schmerz gehört. Und damit auch wirklich jeder mitbekam, welche Kraft in welcher Richtung auch immer in der Liebe steckt, verarbeitete Moderator Pfarrer Axel Mersmann von der Johannes-Kirchengemeinde Remscheid ein literarisches Zitat nach dem anderen über die Liebe. Der Höhepunkt bildete zweifellos die Bibelstelle aus 1. Korinther 13, beginnend mit "Die Liebe ist langmütig und freundlich." Kein Zweifel: Das wirkte.

Verstohlene Blicke ins Publikum zeigten, dass so mancher nickte - sei es im stillen Gedenken ans eigene, langjährige Glück, vielleicht aber auch aus Wehmut und Erinnerung an verpasste Gelegenheiten.

In dieser Umgebung, mit dieser fantastischen Musik gab es so einen Moment, in dem man sich den Gottesdienst des Sonntagvormittags hätte sparen können. Hätte Mersmann jetzt noch ein wenig freier gesprochen - dieser Moment wäre perfekt geworden.

Am Ende stand der gesamte Saal und klatschte zum Dauerbrenner "Music was my first love". Klasse.

(begei)
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