Remscheid Startschuss für die Renaturierung der Neye-Talsperre und der Teiche

Remscheid · Die Brauerei Krombacher hilft mit einer fünfstelligen Summe, den Lebensraum bedrohter Arten an der Talsperre zu bewahren und aufzuwerten.

 Viel Arbeit an der Neye-Talsperre: An den anliegenden Teichen wurde gestern der Spatenstich zur Renaturierung gegeben.

Viel Arbeit an der Neye-Talsperre: An den anliegenden Teichen wurde gestern der Spatenstich zur Renaturierung gegeben.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Ungewöhnlicher Betrieb in Unternien am Mittwochmittag: In der beschaulichen Niederung an der Neye-Talsperre ist ein Stützpunkt der Biologischen Station Oberberg mit mehreren Fischteichen, deren Eigentümer die Energiewerke Remscheid sind. Dank einer Spende in Höhe von 20 000 Euro der Krombacher Brauerei kann die bereits länger geplante Renaturierung des Geländes nun losgehen. Zum offiziellen Spatenstich waren gestern neben Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz auch der stellvertretende Landrat des Oberbergischen Kreises, Dr. Friedrich Wilke, NRW-Umweltstaatssekretär Peter Knitsch und Dr. Franz-Josef Weihrauch von Krombacher zum Ortstermin gekommen.

"Ich kenne das Gelände von mehreren Besuchen, auch nach der schrecklichen Güllekatastrophe von 2015 war ich hier. Um so mehr freue ich mich, dass das Renaturierungsprojekt nun starten kann", sagte Mast-Weisz. Es handele sich bei den Neye-Teichen nicht nur um ein wichtiges Gelände für die Wasser- und Forstwirtschaft, sondern auch für den Tourismus, fuhr der OB fort und ergänzte: "Hier liegt ein riesiges Potenzial für die Region."

Umweltstaatssekretär Knitsch sprach die Bedeutung des Umweltschutzes auch im ländlichen NRW an: "Zwar sind die Mittel für den Naturschutz seit 2010 auf 36 Millionen Euro pro Jahr verdoppelt worden. Allerdings ist das auch notwendig, wenn man bedenkt, dass etwa 50 Prozent der Arten in NRW entweder vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben sind." Der Kampf für den Naturschutz sei wichtig, lohne sich aber auch. Knitsch ging auch auf die Güllekatastrophe ein, die man im Landtag zum Anlass genommen habe, das Thema "Lagerung von Gefahrstoffen" endlich zu reglementieren. "Die Situation muss verbessert werden, wir sind ein Stück vorangekommen. Es liegt aber noch ein weiter Weg vor uns", betonte Knitsch.

Frank Herhaus von der Biologischen Station Oberberg erläuterte die Maßnahmen, deren erster Schritt eine Aufwertung des Lebensraums für die Geburtshelferkröte sei: "Sie gehört zu den gefährdeten Amphibienarten und kommt hier nur noch in wenigen Steinbruchgewässern vor. Sie liebt lose Steinhalden in Gewässernähe." Eine solche könne nun Dank der Spende der Brauerei angelegt werden. Weitere Maßnahmen werden die Reparatur eines Dammbruchs am Obergraben sowie die Zusammenlegung zweier Teiche zu einem Teich mit Insel und die abschnittsweise Vertiefung der oberen Kleingewässer durch Ausbaggern. "Damit hoffen wir, die Teichanlage als bedeutenden Lebensraum zu erhalten und aufwerten zu können", betonte Herhaus.

(RP)
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