Remscheid Struck prägt erste Sparrunde

Remscheid · Die Grundschule im Südbezirk mobilisierte mit Abstand die meisten Besucher für den ersten Bürgerdialog mit der Stadtspitze. Weitere Themen des Abends: Das Freibad und die Zukunft der Musik- und Kunstschule.

Was auf der Remscheider Streichliste steht
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Zwei Dinge fielen besonders auf gestern Abend beim ersten Bürgerdialog der Stadtspitze über das Sparpaket der Oberbürgermeisterin: 1) Das Gesprächsangebot lockt weniger Menschen als erwartet. 120 Menschen kamen in die Aula der Sophie-Scholl-Gesamtschule — Platz wäre für doppelt so viele gewesen. 2) Die Schule Struck dominierte die erste Hälfte des Abends. Lehrer, Eltern und Kinder zeigten viel Engagement für ihre Grundschule, die auf der Sparliste steht.

"Wir wollen alle bleiben in der Schule Struck" skandierten die Kinder in roten Schul-T-Shirts bevor die Diskussion losging. Viel Lob gab es da von Eltern für die Qualität der Schule und wenig Verständnis, warum es gerade diese gute Schule treffen müsse.

Schuldezernent Burkhard Mast-Weisz verwies auf rapide sinkende Schülerzahlen, die zum Handeln zwingen. "Wir haben 500 Kinder weniger als noch vor Jahren". Er versprach ein faire Prüfung und sagte zu, dass alle Kinder, die im Sommer eingeschult werden, ihre Grundschulzeit am Struck beenden würden. Geprüft werden soll auch der Vorschlag des ehemaligen Schulleiters, ob ein Schulverbund mit der Grundschule Dörpfeld eine Lösung sein könnte. Verhindern will die Stadt, dass die Schulen durch die Diskussion in einen Konkurrenz-Situation gebracht werden. Dem hielten Eltern entgegen, dass der Schule Struck schon die aktuelle Diskussion sehr schade.

Als Moderator Horst Kläuser das Thema Struck beendete, um noch Platz für andere Themen zu lassen, leerte sich der Saal. Übrig blieben rund 30 Bürger, denen ein Haufen Journalisten und ein Dutzend Politiker lauschten. Hier fielen vor allem die vielen Jugendlichen auf, die sich für den Erhalt der Musik- und Kunstschule stark machten.

Neben viel Kritik an den Sparplänen und ihren möglicherweise verheerenden Folgen für Remscheid sowie der Forderung, die Gebühren zu erhöhen, um mehr Einnahmen zu erzielen, kamen im zweiten Teil auch ein paar Sparvorschläge. So regte Gerda Spann vom Verein "Die Verlässliche" (OGGS-Betreuung) an, dass die Schulen künftig selber die Pflege ihrer Grünflächen übernehmen könnten. Stefan Grote vom Förderverein des Freibades Eschbachtal regte Gespräche mit der Stadt an, um die zuletzt schon stark reduzierten Kosten weiter zu drücken. Vermisst wurde von einigen Rednern die Kreativität im Sparpaket. Warum etwa werde das Gewerbegebiet Blume nicht entwickelt? OB Wilding verwies mehrfach auf den Sparzwang. Nur so könne man wieder handlungsfähig werden.

(RP)
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