Remscheid Studenten entwickeln Ideen für Belebung der Alleestraße

Remscheid · Angehende Architekten der Uni Wuppertal haben ein Ladenlokal am Markt bezogen. Die Ideen sollen Ende Juni in die Bürgerbeteiligung einfließen.

Remscheid Alleestraße früher und heute
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Die Alleestraße im Wandel der Zeit

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Bei der geplanten Belebung sowie Umgestaltung der Alleestraße und ihrem direkten Umfeld bekommt die Stadt tatkräftige Unterstützung der Universität Wuppertal. Architektur-Studenten des Lehrstuhls Städtebau beschäftigten sich mehrere Wochen lang mit Remscheids Einkaufsmeile und entwickeln Projekten und Ideen, die Fortschritte bringen sollen. Am 14. Juni ist das Projekt abgeschlossen.

Das Besondere daran: Die Studenten sind mitten drin im Geschehen. Ihr Ideenlabor haben sie in den Räumen des ehemaligen Schleckermarktes am Markt gleich gegenüber der Stadtkirche bezogen. Durch die großen Fensterfronten sehen sie auf das Treiben auf der Einkaufmeile - und werden selbst gesehen. Spontan kommen Menschen herein und erkundigen sich, was hier passiert.

Dieser direkte Kontakt mit dem Menschen, um deren Lebenraum es geht, sei einer der großen Vorteile, sagt Projektleiterin Ragnhild Klußmann. Und das Projekt hat Modellcharakter: Die städtebauliche Situation in Remscheid sei vergleichbar mit vielen anderen Städten, in denen ihre Studenten später arbeiten werden. Es geht weniger darum, neue Dinge zu planen, als vielmehr den vorhandenen Stadtraum umzugestalten, zu optimieren, neu zu nutzen.

Die Probleme der Allee haben die Studenten, die allesamt nicht aus Remscheid kommen, schnell erkannt: Das Kino hat geschlossen, der obere Bereich ist deutlich belebter als der untere. Eine spontane Idee: einen Teil der Allee nur noch als reine Wohngegend nutzen.

Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz nannte das Projekt gestern eine "Win-Win-Situation". Die Studenten könnten sehr praxisnah arbeiten und die Stadt bekomme frische Ideen und Anregungen für den laufenden Prozess der Allee-Umgestaltung. "Wir freuen uns auf ihre Ideen", sagte er.

Stadtplanerin Sigrid Burkhart sprach von einer "glücklichen Fügung". Denn die von der Bergischen Entwicklungsagentur (BEA) mit der Universität ins Leben gerufene Sommer-Akademie kommt zur rechten Zeit nach Remscheid. Die Stadt will noch in diesem Jahr einen Förderantrag über acht Millionen Euro stellen, um die Allee neu zu gestalten. Dafür muss die Stadt aber konkrete Ideen vorlegen, was genau sie vorhat. "Wir erhoffen uns frische Impulse", sagte Sigrid Burkhard.

Damit die Studenten bei der Analyse der Ausgangssituation nicht bei Null anfangen, gibt es einen engen Draht ins Rathaus, um Informationen auszutauschen. "Wir telefonieren täglich mit der Stadt", sagt Ragnhild Klußmann.

Als Informant bot sich gestern auch Jochen Rohr an. Der Vorsitzende der in Gründung befindlichen ISG Alleestraße kann über die Situation des Einzelhandels in der Innenstadt aus erster Hand berichten.

(RP)
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