Remscheid Suche Praktika - biete fähigen Nachwuchs

Remscheid · Angela Stubbe soll Remscheider Schülern im Auftrag des Landes bei der Berufsorientierung helfen. Derzeit versucht sie 1600 Stellen für Ein-Tages-Praktika aufzutreiben. Bisher hat sie 378 Plätze.

 Tagespraktika für Schüler, wie hier in einer Gärtnerei, werden landesweit gesucht. 1600 solcher Angebote werden allein in Remscheid gesucht.

Tagespraktika für Schüler, wie hier in einer Gärtnerei, werden landesweit gesucht. 1600 solcher Angebote werden allein in Remscheid gesucht.

Foto: ""

Angela Stubbe hat eine echte Mammutaufgabe vor der Brust. Die Mitarbeiterin der kommunalen Koordinierungsstelle der Landesinitiative "Kein Abschluss ohne Anschluss" soll Remscheider Unternehmen dafür gewinnen, den etwa 530 Achtklässlern der Stadt rund 1600 Stellen für Ein-Tages-Praktika zur Verfügung zu stellen - und das in den kommenden beiden Monaten. "Das geht natürlich nicht", sagt Stubbe. "Die Erfahrung zeigt, dass diese Zahl unrealistisch ist. Wir haben uns da kleinere Ziele gesetzt."

Hintergrund ist der 2011 auf Landesebene beschlossene Ausbildungskonsens, der die landesweite Einrichtug einheitlicher Module zur Berufsfeldorientierung an allen Schulen in NRW vorsieht. Für die Schüler der achten Klassen ist darin für dieses Halbjahr die Einführung sogenannter Potenzialanalysen und praktischer Tage geplant. Und um die Schulen bei der Umsetzung dieses Großprojekts zu begleiten, wurden landesweit Koordinierungsstellen eingerichtet, die unter anderem dabei helfen sollen, zwischen Unternehmen und Bildungsstätten zu vermitteln. "Die zunehmende Zahl von Studien- und Ausbildungsabbrüchen hat gezeigt, dass viele Schüler nach der Schule überhaupt noch nicht wissen, wie es für sie weitergehen soll", sagt die Projektkoordinatorin. Dem wolle man mit der Initiative entgegenwirken.

"Bei der Potenzialanalyse handelt es sich um ein pädagogisches Verfahren, das einem Assessment-Center ähnelt", erläutert Stubbe den Prozess. "Die Schüler werden dabei mit handlungsorientierten Aufgaben konfrontiert, um anhand der gewählten Strategien zu einer Einschätzung möglicher beruflicher Kompetenzen zu kommen." Zum Abschluss der Maßnahme findet ein Einschätzungsgespräch statt. Außerdem bekommen die Schüler einen schriftlichen Nachweis über die Ergebnisse. Den zweiten Teil des Berufsfeldmoduls sollen dann eigentlich drei praktische Tage bilden, an denen sich die Schüler unterschiedliche Berufe ansehen sollen, die ihren ermittelten Neigungen entsprechen. "Und da setzt dann unsere Aufgabe an", sagt Stubbe. "Wir müssen jetzt schauen, dass wir möglichst viele Unternehmen ins Boot holen."

Bisher wollen sich 48 Firmen aus Remscheid und der näheren Umgebung an der Aktion beteiligen. Insgesamt stehen 378 Plätze zur Verfügung - zu wenige, findet die Koordinatorin. "Toll wäre es, wenn wir es in diesem Jahr soweit schaffen könnten, dass wir insgesamt 500 Plätze anbieten können", sagt Stubbe. "Also, dass jeder schon einmal einen Schnuppertag absolvieren kann."

Die Orientierungstage werden in diesem Jahr vom 25. bis zum 29. April stattfinden. Für die Organisation der "Schnuppertage" steht eine Online-Plattform zur Verfügung. Betriebe, die Plätze anbieten wollen, können sie unter www.berufsfelderkundung.remscheid.de einstellen. Interessierte Schüler können die Plätze seit gestern in Rücksprache mit ihren Lehrern buchen. "Wir legen da Wert auf eine enge persönliche Begleitung", sagt Stubbe. "Die Lehrer sollen schon ein Auge darauf haben, dass sich die Schüler nicht für eine Station entscheiden, die überhaupt nicht zu ihnen passt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort